Weltweit wurden mehr als 1240 Fälle von Affenpocken mittlerweile gemeldet. Nun hat die deutsche Ständige Impfkommission (Stiko) eine offizielle Empfehlung für eine Impfung gegen Affenpocken für Risikogruppen ausgesprochen. Das teilte die Stiko am Donnerstagnachmittag (9. Juni) in Berlin mit.

Wer ist die "Affenpocken-Risikogruppe"?

Aber wer zählt zur “Risikogruppe” für Affenpocken? Laut Stiko trifft diese Bezeichnung auf Personen zu, die einen engen körperlichen Kontakt zu mit dem Affenpockenvirus Infizierten hatten. Auch Laborpersonal mit ungeschütztem Kontakt zu Affenpocken-Proben und homosexuelle Männer mit wechselnden Partnern fallen nach Stiko-Angaben unter die Risikogruppen. Alle bisher rund 130 in Deutschland erfassten Affenpockenfälle betreffen demnach Männer, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben.

Impfstoff nur begrenzt verfügbar

Innerhalb der Europäischen Union steht das Vakzin Imvanex für die Affenpocken-Impfung zur Verfügung. Der Pockenimpfstoff ist in der EU zugelassen, er soll auch gegen das Affenpockenvirus wirksam sein. Der Pockenimpfstoff ist nach Angaben der Stiko derzeit nur eingeschränkt verfügbar. Daher empfiehlt die Kommission, das Vakzin vorerst bevorzugt Menschen, die besonders ansteckungsgefährdet sind, anzubieten.

Die Grundimmunisierung erfolgt durch zwei Impfstoffdosen, die müssen mit einem Abstand von 28 Tagen verabreicht werden. Alle Patienten, schon zuvor gegen Pocken geimpft wurden, benötigen lediglich eine weitere Impfdosis.

Affenpocken deutlich weniger gefährlich als "echte" Pocken

In unserem deutschen Nachbarland wurden laut Robert Koch-Institut bis Donnerstag (9. Juni) insgesamt 131 Affenpockenfälle aus zehn Bundesländern gemeldet. Grund zur Panik ist laut Experten hier nicht gegeben, da die Affenpocken als deutlich weniger gefährlich gelten als die ursprünglichen Pocken. Der überwältigende Großteil der Erkrankten erholt sich innerhalb weniger Wochen wieder. Ein tödlicher Krankheitsverlauf ist selten.