Der Verein “Pro Gymnasium” sieht alle Formen des Genderns in der Schule kritisch und lehnt sie ab. “Wir sind der Meinung, dass das noch einmal eine zusätzliche Verkomplizierung der Sprache bedeutet und wir wissen eh schon, dass sehr viele Kinder, die bei uns in die Schule gehen, aufgrund ihres Migrationshintergrundes nicht mehr so gut Deutsch sprechen”, erklärt der Vorarlberger Landessprecher des Vereins und Direktor des Gymnasiums Bludenz, Gerald Fenkart. Außerdem widersprechen die Gender-Formen der geltenden Rechtschreibung, so Fenkart. “Pro Gymnasium” stützt sich dabei auf den Rat für deutsche Rechtschreibung, der die meisten Formen des Genderns nicht empfiehlt.

"Argumentation nicht nachvollziehbar"

Für die Sprachwissenschafterin Karoline Irschara vom Institut für Sprachwissenschaften der Universität Innsbruck sind die Argumente von “Pro Gymnasium” nicht nachvollziehbar. Dass die Sprache durch Genderstern und ähnliche Formen verkompliziert werde und den Spracherwerb dadurch erschwere, kann sie nicht nachvollziehen. “Zu dieser Behauptung gibt es aktuell keine linguistische Studie, die das belegt. Eher handelt es sich hier um einen Appell ans Mitleid, mit welchem man einer Personengruppe unterstellt, sie könne sich nicht an Neuerungen im Sprachgebrauch anpassen”, sagt die Sprachwissenschaftlerin gegenüber dem ORF.

Sollten den Kindern in der Schule das korrekte gendern beigebracht werden?