“Stellen Sie sich europapolitische Initiativen einer rot-grünen Regierung in Brüssel vor, möglicherweise von einem grünen Außenminister, zu denen Bundeskanzler Kurz dann sagt: ‘Das ist alles falsch.'”, illustrierte der glücklose SPD-Kanzlerkandidat der Bundestagswahl 2017 das Dilemma der österreichischen Grünen.

Zugleich betonte der frühere EU-Parlamentspräsident, dass die Bundeskanzler Deutschlands und Österreichs eine “institutionelle Regierungsverpflichtung” hätten, “dafür zu sorgen, dass die beiden Länder gut zusammenarbeiten”. Das stünde zwar im Vordergrund. “Aber ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Olaf Scholz europapolitisch andere Vorstellungen hätte als Sebastian Kurz.”

Teile der Linkspartei "leben auf einem anderen Stern"

Bezüglich eines rot-rot-grünen Bündnisses sieht Scholz den Ball bei der Linkspartei. Diese sei “kein homogenes Ganzes”. So könne man mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow oder dem Spitzenkandidaten Dietmar Bartsch “sehr gut reden”. Es gebe aber andere Teile der Linkspartei, “die leben auf einem anderen Stern”. “Die Linke muss in der Republik ankommen und entscheiden, was sie will”, betonte er in Anspielung auf die von der SPD abgelehnten außenpolitischen Positionierungen der Partei. (APA)