In Schweden bleibt es angesichts der Wahl spannend: Während bis Sonntagnachmittag das Mitte-links-Bündnis aus Sozialdemokraten, Linken und Grünen bei der Auszählung führte, drehte sich am Abend das Mehrheitsverhältnis zugunsten des rechten Partei-Bündnisses. Wenn die konservativ-rechten Parteien ihren Vorsprung halten können, steht die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson vor dem Abgang.

Könnte ihren Posten bald verlassen: Die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson.APA

Hauchdünne Mehrheit für Mitte-Rechts Bündnis

Obwohl die Wahlprognosen einen deutlichen Sieg des linken Parteienzusammenschlusses vorhergesagt hatten, führt das Mitte-Rechts-Bündnis, bestehend aus der konservativen “Moderaten Sammlungspartei”, den Christdemokraten, Liberalen und den rechtsnationalen Schwedendemokraten. Momentan haben sie eine hauchdünne Mehrheit von 176 der 349 Parlamentssitze gegenüber 173 des linken. Zusammenschlusses. Frühestens am Mittwoch soll das endgültige Ergebnis feststehen.

Migration und Bandenkriminalität als Wahlmotiv

Schon jetzt ist klar: Den größten Zugewinn konnten die Schweden-Demokraten unter Jimmie Akesson verzeichnen – sie könnten die 20-Prozent-Hürde überschreiten. Im Wahlkampf sprach er sich für eine deutlich strengere Zuwanderungspolitik aus, kritisierte die Sozialdemokratie scharf für die seiner Meinung nach missgelungene Integration von Asylwerbern und warnte vor einer zunehmenden Islamisierung Schwedens. Auch die Bandenkriminalität, die in einigen schwedischen Städten wie Malmö mittlerweile ein öffentliches Sicherheitsrisiko darstellt, wurde thematisiert. Ministerpräsidentin Andersson äußerte sich schon im Vorfeld besorgt. Die Schwedendemokraten seien “nicht wie andere populistische Parteien in Europa”, es gäbe bei einigen Funktionären Verbindungen ins rechtsextreme Millieu. Sie schloss die Zusammenarbeit mit keiner Partei aus – außer den Schwedendemokraten.