
Schwere Sanktionen zeigen Wirkung: Rubel stürzt auf Rekordtief
Das harte Sanktionspaket des Westens gegen Russland zeigt erste Wirkung: Der Rubel wurde am Montag auf ein historisches Tief gedrückt. Der Dollar steigt im Gegenzug am Montag um fast 42 Prozent auf ein Rekordhoch von 119 Rubel.
Die Europäische Union hat in der Nacht auf Montag ihre schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt. Sie umfassen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Verbot von Transaktionen mit dem Finanzinstitut. Zudem werden alle Vermögenswerte der Bank in der EU eingefroren, um zu verhindern, dass damit der Krieg von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine finanziert wird.
Die Strafmaßnahme gilt als ebenso schwerwiegend wie der in Kürze geplante Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk SWIFT. Nach Angaben von EU-Chefdiplomaten Josep Borrell wird zusammen mit anderen G7-Staaten rund die Hälfte der Finanzreserven der russischen Zentralbank eingefroren. “Dies wird das Finanzsystem Russlands erheblich treffen”, erklärte Borrell am Sonntagabend.
Lange Schlangen vor den Bankomaten
Konkret wird Russland laut Experten zum Beispiel nicht mehr seine hohen Devisenbestände nutzen können, um den Rubel zu stabilisieren. Die weitreichenden Wirtschaftssanktionen haben in Russland am Sonntag zu einem Ansturm auf Bankautomaten geführt. Unzählige Menschen versuchen, ihr Geld abzuheben. Es bilden sich meterlange Menschenschlangen.
The bank runs begin. Long lines in #Moscow for ATM withdrawals. pic.twitter.com/Tr70U5vJdB
— The Intel Crab (@IntelCrab) February 27, 2022
Kommentare
Die Sanktionen treffen ALLE in Rußland – den Staat, das System Putin, Oligarchen wie auch die breite Masse.
Rußlands GDP wird um mindestens 20% schrumpfen (und das kann man noch weiter eskalieren wenn man will)
Oligarchen haben über nacht mehr als 50% ihres Vermögens verloren, wenn sie fremdkapitalfinanziert sind dann sind jene mit der größten Leverage bereits insolvent
Die breite Masse in Rußland macht sich ZU RECHT Sorgen um ihr Erspartes.
Das ist ja da Sinn dieser Maßnahmen – sie zeigen ja auch bereits Wirkung.
Grüße,
Maxx_1150
Diese Sanktionen treffen vor allen die normale Russische Bevölkerung. Was macht man dann mit diesen Menschen wenn sie hungern?? Hat die EU schon Mal darüber nachgedacht?? Und bezahlen werden auch wir. Höhere Gas, Treibstoff und Lebensmittel Preise. Wenn ich ein Politiker Gehalt habe, brauche ich mir darüber keine Sorgen machen.
Sofern keine Manipulation dahintersteckt – was auch möglich sein könnte – kann man Wechselkurse an sich nicht “machen”. Die ergeben sich aus Angebot und Nachfrage.
Das trifft die “normale” Bevölkerung. Die Reichen haben ihre Werte wohl überwiegend nicht in Rubel.
Sie haben vergessen zu erwähnen, dass Russland der drittgrößte Gaslieferant der USA ist. Die USA hat schon verkündet, dass sie weiterhin Gas aus Russland kaufen wird, da sonst die Energiekosten für die Amerikaner in die Höhe schnellen würden. Hoppla…
Die USA kaufen auch ungebremst Erdöl in Russland ein. Die wollen nur Europa zerstören und daher in diese Sanktionen hetzen. Diese EU-Politiker und die Politiker in den Staaten in der EU sind einfach zu blöd.
Nehammer bemüht sich jetzt auch noch redlich, die Neutralität loszuwerden, damit Österreich auch Chancen auf Atombomben hat.
Genau so schaut es aus . . . und die Transatlantiker machen schön mit. Zahlen wird die Zeche wieder der dumme Bürger.
Widersprechen muss ich jedoch, die Politiker sind nicht dumm, das alles ist ein abgekartetes Spiel . . .
Völlig irre was das abgeht. Die EU hat Russland politisch und wirtschaftlich schlecht behandelt, Ergebnis ist jetzt der Krieg in der Ukraine. Jetzt will man Russland endgültig ruinieren, was glaubt ihr was die Folge sein wird.
Darf ich zitieren aus einem Buch über den Kriegseintritt Japans im zweiten Weltkrieg:
“1940 marschierte das japanische Heer in Indochina ein, über das das besetzte Frankreich nur noch wenig Kontrolle hatte. Als Reaktion darauf verhingen die USA, Großbritannien und die Niederlande ein Embargo auf Öl, Stahl und Schrott und froren zusätzlich alle japanischen Guthaben im Ausland ein. Ein herber Schlag für Japan, einem Land das “50 Prozent der Nahrungsmittel, 80-90 Prozent des Eisenerzes und Öls und 100 Prozent an Gummi und anderen kriegswichtigen Produkten importieren musste. Somit befand sich Japan kurz vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Man zwang Japan zu einer Entscheidung, die entweder vorsah, dass man sich aus der unangenehmen Situation durch einen politischen und militärischen Rückzug oder durch Krieg befreite. Die Japaner sahen sich zunehmend in die Enge getrieben und da man seit September erfolglos mit den USA über eine Lockerung der Sanktionen verhandelte, wurde Ende November 1941 die endgültige Entscheidung gefällt: Krieg.”
Die EU ist schuld am Überfall Putins – interessante Ansicht….
Ruiniert wurde Russland durch Kommunisten und andere Verbrecher!
@schani: Russland ist doch nicht ruiniert. Das ist vermutlich das reichste Land der Erde und hat praktisch keine Schulden.
@Rechtsausleger hat schon recht. Man darf es nie so weit treiben, bis der Gegner mit dem Rücken an der Wand steht.
Die EU benötigt Gas und Russland Geld. Von China als alternativem Abnehmer wird er bei Weitem nicht so viel bezahlt bekommen und wenn sich die EU mittelfristig andere Lieferanten sucht – was auch sehr teuer ist – dann ist Russland komplett von China abhängig. Es spricht also nichts dagegen von Staat zu Staat weiter Gas zu kaufen, die Rechnung wird monatlich beglichen. Aber Wohlstand entsteht beim freien Handel von Firma zu Firma, und so treffen die Wirtschaftssanktionen und der Ausschluss von SWIFT Russland sehr hart.
@Encolpius: Sie haben vergessen zu erwähnen, dass Russland der drittgrößte Gaslieferant der USA ist. Die USA hat schon verkündet, dass sie weiterhin Gas aus Russland kaufen wird, da sonst die Energiekosten für die Amerikaner in die Höhe schnellen würden. Hoppla…
@Encolpius: Des Weiteren sind nicht alle Banken vom Ausschluss aus SWIFT in Russland betroffen. Russland hat vorgesorgt mit einem eigenen Bankensystem, welches auch international angewendet wird. Russland braucht den Westen nicht. Irgendwie ist Ihre Erklärung nicht ganz stimmig wie mir scheint…
Diese Sanktionen ehren die EU ja regelrecht. Es ist halt nur so, dass sie auch massive negative Auswirkungen auf die EU selbst haben werden. Die Inflation war ohnehin schon im Gange und wird durch die derzeitige Lage nur noch forciert. Die USA reiben sich die Hände. Nimmt man jetzt noch die Ukraine in die EU auf, steht die EU mit Russland im Krieg. Die Kriegsmaschinerie läuft an. Dies bedeutet Arbeitsplätze… Diese ganze Sache hat leider einen sehr großen Haken, den wir Steuerzahler noch Jahrzehntelang ausbaden werden müssen – sofern wir überleben. Schön langsam montiert sich die EU selbst ab.
was soll denn das?Das kann ein Schuss ins Knie werden!Europa ist abhängig vom Gas!
Wenn wir nicht bezahlen können oder dürfen,dann ist der Gashahn zu!
Und dazu kommt nach die Bedrohung Durch atomar bestückte Marschflugkörper!
Ein defensive westliche Politik wäre diplomatisch!
Schluss mit dieser ewigen Feindbildmalerei in Europa!
Ich darf darauf hinweisen, dass Putin den Angriff auf und den Einmarsch in die Ukraine ohne konkreten Anlass vorgenommen hat. So sehr sich die Ukrainer auch bemühen, wird ihr Land entweder von einer Marionettenregierung geführt oder überhaupt Russland als Provinz angegliedert werden. Da muss man nicht auch noch applaudieren, oder? Hoffen dass ihm nicht einfällt, dass die Sowjetunion nach WWII den Osten Österreichs besetzt hatte? Am Gashahn und Gaspreis kann er sowieso drehen wie es ihm gefällt, dazu braucht es keinen Krieg.
Mal schauen, ob wir dieses Szenario demnächst auch bei uns haben werden.