Dicke Luft herrscht beim FC Luzern nach der 1:4 Niederlage in St. Gallen. Vor allem Torhüter Marius Müller (29) ließ in einem TV-Interview nach dem Spiel seinem Ärger freien Lauf. Er kritisierte das Zweikampfverhalten seiner Vorderleute und nahm sich dabei kein Blatt vor den Mund: “Da erwarte ich einfach, dass wir uns sechs Meter vor dem Tor reinwerfen wie die italienischen Nationalverteidiger. Dann kriege ich halt mal ein Bein in die Eier oder in die Fresse, aber immer das schwule Weggedrehe, das geht mir tierisch auf den Sack.”

Diese Worte wiederholte er zudem auch noch in den Katakomben des Stadions vor anderen Medien-Vertretern. Der Verein hat in der Zwischenenzeit zu diesen Aussagen Stellung bezogen – und sich klar davon distanziert. “Der FC Luzern möchte sich für die beleidigende und homophobe Aussage seines Torhüters Marius Müller aufrichtig entschuldigen. Diese Aussage entspricht weder den gelebten Werten des Klubs noch seiner Fans,” hieß es in einer offiziellen Stellungnahme.

Müller selbst hat in der Zwischenzeit seine Äußerungen zurückgenommen und sich dafür auch entschuldigt: “Diese Aussage war dumm und komplett deplatziert. Sie spiegelt weder meine Einstellung noch meine Werte, welche ich tagtäglich lebe.” Dennoch muss der Torhüter des FC Luzern nun mit einer Sperre rechnen. Die Liga hat ein Verfahren eingeleitet. Ihm droht eine Sperre von zwei Spielen.

Der Verein selbst war am Montag für weitere Anfragen nicht zu erreichen. Luzern-Präsident Stefan Wolf will am Dienstag eine Stellungnahme zu diesem Vorfall abgeben.