Billi Thanner ist wieder da – und wie! Auf der „Fair of Art“, einer der größten Kunstmessen Wiens, zeigt sie jetzt ihre ganz persönlichen 3G-Regeln: „Glitzer“, „Glamour“, „Gloria“. Laut Thanner die neuen Voraussetzungen für den Zusgang zum Leben. Umgesetzt hat die sympathische Künstlerin das in Form eines dunklen Raumes mit diskoähnlichen Lichtelementen – dem „Raum der Illusionen“. Ihr Ziel: Uns alle ein bisschen weg von negativen Assoziationen der 3G’s zu bringen, hin zur mehr Selbstbestimmung.

Damit ist Billi Thanner in ihrer Sphäre angelangt, in der sie zwischen Neoaktionismus und Interaktionismus schwebt und der ästhetischen Wirkung zusätzlich einen Mehrwert verleihen kann. Besonders gelungen: Die Künstlerin pocht mit einer eigenen Performance, bei der sie neben Gesang auch Kostüme eingesetzt, auf mehr Selbstbestimmung der Menschen. “In einem Raum voller Illusionen”, wie die Tonspur zu verdeutlichen gibt, kann man ein paar Minuten dem Alltagstrott entfliehen und in kleine Welt, die gestaltet wurde, einladen lassen. “Sei nicht brav und sei nie brav”, wie es in weitere Zeilen der Performance heißt, gibt den Besuchern einen Denkanstoß in Richtung der eben erwähnten Selbstbestimmung, macht ihnen Mut für ihr eigenes Leben und gibt auch zusätzlich Auskunft über den Interpretationsspielraum der Messekoje von Billi Thanner.  

Apropos Messekoje: In der Koje selbst sind neben Thanners Art Virus, der sich bei Kunstliebhabern und Sammlern über große Beliebtheit erfreut, ihre Serie “Mein Garten” ausgestellt, in der sie durch die Verwendung von verschiedenen Medien Bilder erschaffen hat, die einen in einen paradiesischen Zustand versetzen, und durch den Einsatz von Licht und Dunkelheit wieder in einen neuen Kontext gesetzt werden können. Als Eintrittskarte in den Raum zählt ihre Arbeit “Leben und Leben lassen”, die aus rechteckigen Balken besteht, die mit mit Seide überzogen, in den Farben des Regenbogens strahlt.

Übrigens: Billi Thanners „3G“ sind noch bis 10. Oktober bei der „Fair for Art“ zu sehen. Und zwar in der Aula der Wissenschaften, Wollzeile 27A, 1010 Wien.