Was Putin machen wird, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt: Das möchte ZDF-Moderator Markus Lanz in seiner gleichnamigen Talkshow von Außenministerin Baerbock wissen. “Wir müssen die unterschiedlichen Methoden genau analysieren”, fängt die Ministerin zunächst an, “weil es eben nicht ein Krieg ist, der wie im 19. Jahrhundert geführt wird, mit Panzern alleine.”

Aha. Da ist den Geschichtsschreibern und sämtlichen Kunstmalern, die sämtliche Schlachten des 19. Jahrhunderts verewigten, anscheinend etwas entgangen.

Von Napoleons Panzerschlachten wissen wir bisher nichts

Ob Napoleons verheerende Schlacht an der Beresina gegen die Truppen des Zaren Alexander I. oder die letzte Schlacht bei Waterloo: Von Panzern weiß man bisher nichts.

Französischer Feldzug, 1814: Napoleon I. (1769-1821) gefolgt von Marschall Michel Ney (1769-1815) und BerthierLeemage/Corbis via Getty Images
Die Schlacht von WaterlooFine Art Images/Heritage Images/Getty Images)

Kriegspropaganda ist allerdings nichts Neues

Wenig überzeugend sind auch Baerbocks weitere Ausführungen. Besonders sei am jetzigen Krieg, dass es ein “hybrider Krieg ist, auch mit viel Propaganda und mit Fake News, man kann auch Lügen dazu sagen”, sagt die promovierte Politikwissenschaftlerin und Völkerrechtlerin. Nun, im Gegensatz zu Panzern, ist das in Kriegszeiten nicht wirklich etwas Neues.

Die Massenmedien werden seit dem Ersten Weltkrieg bei jedem Krieg für Propagandazwecke eingesetzt. Täuschung gehörte schon immer zur Kriegsführung. Da gab es beispielsweise ein hölzernes Pferd, das die Trojaner glauben machte, es handle sich um ein Weihgeschenk der Griechen an die Göttin Athene. In Wahrheit versteckten sich in seinem Bauch griechische Soldaten, die des Nachts dann Troja eroberten.

Übrigens: Geschönte Berichte über die eigenen Opferzahlen und übertriebene über die des Gegners sind ebenso fester Bestandteil der Kriegsführung.