Die Ukraine übt derzeit scharfe Kritik am Internationalen Olympischen Komitee – konkret an Präsident Thomas Bach. Demnach sollen russische und weißrussische Sportler wegen des Krieges weiterhin für internationale Wettkämpfe gesperrt bleiben. Dazu hat sich nun auch Mychajlo Podoljak.

Der Berater des ukrainischen Präsidentenhauses äußerte auf Twitter seinen Unmut darüber, dass das IOC unlängst die Tür für eine mögliche Rückkehr geöffnet hat: “Das IOC ist ein Promoter von Krieg, Mord und Zerstörung. Das IOC schaut mit Freude der Russischen Föderation zu, wie sie zerstört und bietet ihr dann eine Plattform an, um Völkermord zu promoten und ermutigt sie zum weiteren Töten”, schrieb Mychajlo Podoljak am Montag auf Twitter.

Der Berater im ukrainischen Präsidentenbüro legte noch nach: “Offensichtlich hat russisches Geld, das die olympische Heuchelei kauft, nicht den Geruch von ukrainischem Blut. Richtig, Herr Bach?”

IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt eine Wiederzulassung von Athleten und Athletinnen bei internationalen Wettbewerben gegen harsche Kritik aus der Ukraine verteidigt. “Diese Überlegungen werden getragen – weltweit, durch eine riesengroße Mehrheit”, sagte Bach am Samstag dem ZDF.

Selenskyj rief zur Verbannung auf

Zuvor hat sich bereits der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geäußert. Er hatte das IOC und Bach am Wochenende mehrfach aufgerufen, Athleten aus Russland und Weißrussland weiter zu verbannen. Die Ukraine sieht beide Länder als Kriegsparteien. “Russland muss die Aggression und den Terror stoppen, und erst dann wird es möglich sein, über Russlands Teilnahme im Kontext der olympischen Bewegung zu sprechen”, sagte Selenskyj.

Das Nationale Olympische Komitee der Ukraine plant für Freitag eine außerordentliche Generalversammlung, um einen möglichen Olympia-Boykott zu beschließen, sollten die Athleten aus Russland und Weißrussland wieder an den Wettkämpfen teilnehmen.