Bekommt die Ukraine jetzt Kampfjets – aus Polen oder wo auch immer – oder nicht? Die Frage ist nicht unberechtigt: Während sich Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock laut Gedanken darüber machte, der Ukraine Kampfflugzeuge zur Vefügung zu stellen, machte Polen am Dienstag eine Kehrtwende. Zuerst war es ausgeschlossen, doch dann erklärte sich das Land doch dazu bereit, MIG-29-Jets an die USA zu liefern, damit diese die Kampfflugzeuge wiederum an die Ukraine weitergeben könnten. Die Staaten zeigten sich überrumptelt und sehen viele logistische Fragen offen – aber der Ukraine läuft die Zeit davon. Es herrscht Krieg. Das mache am Mittwoch auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unverblümt klar.

Selenskyj zeigte sich skeptisch, dass sein Land tatsächlich polnische Kampfjets vom Typ MiG-29 erhält: “Wir sind Polen dankbar für die Alternative – für die Bereitschaft, der Ukraine Kampfflugzeuge zu übergeben. Das Problem besteht nur in der Logistik“, sagte das Staatsoberhaupt in einer am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft. Das sei von der Sache her ein technisches Problem. “Das muss gelöst werden! Unverzüglich.”

Selenskyj brachte mit seiner im Laufe des Kriegs mittlerweile ikonisch gewordenen Art die Lage auf den Punkt: “Wir haben keine Zeit – wir haben Krieg!” Der ukrainische Präsident versteht dabei die Bedenken der USA, aber drängtedennoch für schnelles Handeln: “Löst das schnell. Schiebt die Verantwortung nicht auf andere, schickt uns Flugzeuge.”