Laut Medienberichten will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj heute mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, über einen neuen Kredit in Höhe von bis zu 20 Milliarden Dollar verhandeln. Es gehe um ein umfassendes Finanzierungsprogramm für sein kriegsgebeuteltes Land. Laut Insidern wird Selenskyj damit aber wohl nicht durchkommen. Das Exekutivdirektorium des IWF hatte der Ukraine auf einer Sitzung am Montag eine Soforthilfe in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt, also weit weniger als die Summe, die Selenskyj jetzt angeblich haben will.

Ukrainische Wirtschaft schrumpft heuer um bis zu 45%

Die Ukraine steht seit dem Ausbruch des Krieges am 24. Februar ökonomisch enorm unter Druck. Die Wirtschaft des Landes dürfte nach Schätzungen von Weltbank und IWF in diesem Jahr um bis zu 45 % schrumpfen. Große Teile der ukrainischen Wirtschaft sind wegen der Kriegshandlungen lahmgelegt worden. Der ukrainische Premier Denys Schmyhal bezifferte noch im Juli die Kosten für den Wiederaufbau seines Landes nach dem Krieg auf zumindest 750 Milliarden Dollar. Die Kriegshandlungen kosten die Ukraine pro Tag Hunderte Millionen Dollar.

Deutschland sagt Ukraine weitere Hilfe zu

Unterdessen sicherte der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) der Ukraine anhaltende Hilfe zu. “Die Ukraine preiszugeben, brächte keinen Frieden, im Gegenteil”, betonte Scholz. Deutschland sei solidarisch mit der Ukraine und unterstütze das Land finanziell, militärisch und logistisch, sagte auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) am Dienstag.