Der Sicherheitsdienst der Ukraine konnte Aktivitäten des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in der Ukraine beenden. Das berichten die ukrainischen Behörden. Der FSB hat demnach ein Agentennetzwerk etabliert, das in mehreren Regionen der Ukraine aktiv war. Mitarbeiter des ukrainischen Sicherheitsdienstes entlarvten und verhafteten nun sämtliche Mitglieder des des Agentennetzwerks, allen voran den Kopf.

Chef des Netzwerks lebte in Odessa

Die Agenten des FSB lieferten Moskau Informationen über militärische und strategische Objekte in der gesamten Ukraine. Der Chef des Netzwerks, der dessen Tätigkeiten überwachte, war ein Bewohner von Odessa, wie sich nun herausstellte. Der FSB hat ihn rekrutiert und den Spitznamen “Professor” gegeben.

Der “Professor” soll das umfangreiche Agenten-Informanten-Netzwerk aufgebaut haben, an dem auch Einwohner anderer Regionen beteiligt waren. Auf besonders großes Interesse stießen in Russland Informationen über die Situation in den ukrainischen Entscheidungszentren und über strategische Objekte der kritischen Infrastruktur im Land.

Informationen über Luftverteidigung und Artillerie gesammelt

Spezialagenten des Inlandsgeheimdienst der Ukraine SBU haben den “Professor” nun im Zuge von Aufklärungsarbeiten rund um die Militärverwaltung von Odessa festgenommen. Zuvor hatten sie einen weiteren Agenten des Netzwerks in der Region Iwano-Frankiwsk geschnappt.

Der “Professor” soll nach potenziellen Agenten für den FSB gesucht haben. Im Rahmen einer Spezialoperation dokumentierte der SBU, wie der “Professor” verschiedene Aufgaben vom FSB erhalten hat, die dem Sammeln von Informationen dienten, etwa über Luftverteidigungskräfte, Schiffsabwehr und Artillerie in der Region Odessa, und über die politische Situation vor Ort.

Video-Aufnahmen von Standorten des Militärs

Mehrfach soll der Chef des Netzwerks Geldprämien für seine Tätigkeiten erhalten haben. Er soll unter anderem Video- und Fotoaufnahmen von Standorten des Militärs gemacht haben. Dafür soll er mit Geldern des FSB ein spezielles Gerät gekauft haben.

Das gesamte Netzwerk soll vor Gericht gebracht werden

Die Ermittlungen gehen zurzeit noch weiter. Der gesamte Kreis der an diesem Netzwerk beteiligten Personen soll noch aufgespürt und vor Gericht gebracht werden. Mit geholfen bei der Aufdeckung und Zerstörung des Netzwerks haben die regionalen Staatsanwaltschaften von Odessa und Ivano-Frankivsk.