“23.000 russische Soldaten sind getötet worden, mehr als 1000 Kampfpanzer wurden bereits vernichtet”, will Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident, mit diesen Verlustzahlen seine Ukrainern und auch die EU-Politiker von den Erfolgschancen im aktuellen Krieg überzeugen.

Auf Socialmedia-Plattformen wird die Glaubwürdigkeit dieser Zahlen bereits angezweifelt: Immerhin würde – sollten diese Daten für die ersten zwei Monate Krieg stimmen – die Russische Föderation in Gefahr kommen, dass nach nur 24 Monaten kein einziger der insgesamt 12.000 russischen Kampfpanzer noch einsatzfähig wäre.

“Nach den Aussagen von Selenskyj müssten die Ukrainer ja schon bald in den Vororten von Moskau stehen”, kommentiert das auch ein Twitter-User.

Das blieb von einem russischen Kampfpanzer bei der Invasion: der abgesprengte Geschützturm in einem Acker.

Selenskyj kämpferisch: "Unser normales Leben wird wieder zurückkehren."

Bei einem Lokalaugenschein in den Vororten von Kiew sah auch der eXXpress zahlreiche abgeschossene T-72 und T-80-Kampfpanzer. Allerdings zeigten auffallend viele Geschütze und Frontseiten der ausgebrannten Panzer Richtung Osten – was darauf schließen lassen könnte, dass dies ukrainische Panzer waren, die von der russischen Armee vernichtet worden sind. Der Verdacht: Die von der ukrainischen Armee verwendeten T-72-Panzer, die ebenfalls zerstört worden sind, könnten bei den Verlustzahlen als “russische” Wracks mitgezählt werden.

Wolodymyr Selenskyj gab sich bei seiner auf Russisch gehaltenen Rede jedenfalls weiterhin siegessicher: “Unsere Verteidiger haben auch bereits 200 Flugzeuge abgeschossen, dazu auch noch 2500 Schützenpanzer zerstört. Die ukrainische Flagge wird überall dorthin zurückgebracht werden, wo sie rechtmäßig hingehört. Und es wird auch wieder das normale Leben zurückkehren.”

Die Verlustzahlen der russischen Armee sind hoch - die eigenen nennt Kiew nur selten und ungenau.
Die aktuelle militärische Lage in der Ukraine.