Seit Tagen schon ist das Energienetz der Ukraine Zielscheibe der russischen Streitkräfte. Dabei sind zahllose Umspannwerke zerstört worden. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend sagte, muss er nun mit seiner Regierung darüber beraten, wie sich im Winter Ausfälle der beschädigten Stromnetze vermeiden ließen. Es werde daran gearbeitet, für die kritische Infrastruktur in Großstädten, Städten und Dörfern mobile Stromquellen zur Verfügung zu stellen, erklärte er. 

"Werden noch öfter um Hilfe bitten müssen"

Wegen der knappen Stromversorgung werde der Strom in der Ukraine am Donnerstag flächendeckend und zeitlich gestaffelt bis zu vier Stunden lang abgeschaltet, teilte der Netzbetreiber Ukrenergo mit. Die Regierung rief die Bevölkerung auf, zwischen 7 und 22 Uhr Ortszeit möglichst wenig Strom zu verbrauchen. “Bitte schalten Sie keine unnötigen Elektrogeräte ein”, bat Selenskyj. Umso kürzer werde die Zeit der Abschaltungen zur Netzstabilisierung sein. 

Der Energieversorger Ukrenergo stellte der ukrainischen Bevölkerung weitere mögliche Engpässe in Aussicht: “Wir schließen nicht aus, dass wir mit dem Einsetzen der Kälte öfter um Ihre Hilfe bitten werden.”