Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) ist am späten Mittwochabend überraschend in die Niederlande gereist. Dort wird er heute neben eines Besuchs des niederländischen Regierungschefs Mark Rutte am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag sprechen. Der Titel seiner Rede: “Kein Frieden ohne Gerechtigkeit für die Ukraine”. Ob er sich dort auch die künftige Zelle von Kreml-Chef Wladimir Putin ansehen wird, ist nicht bekannt.

Zur Erinnerung: Der Internationale Strafgerichtshof hatte Mitte März dieses Jahres einen Haftbefehl gegen Putin und die “Kinderrechtsbeauftragte” des russischen Präsidenten, Maria Alexejewna Lwowa-Belowa, erlassen. Das Gericht wirft Putin vor, für die Verschleppung von ukrainischen Kindern verantwortlich zu sein. Der Kreml spielt die Bedeutung des Vorgangs bis heute herunter.

Russischer Ex-Präsident Medwedew will Selenskyj und seine Clique eliminieren

Derweil hat nach dem gestrigen mutmaßlichen Drohnenangriff der Ukraine auf den Kreml der ehemalige russische Präsident und enge Vertraute Putins, Dimitri Medwedew (2008-2012), damit gedroht, Selenskyj und seine Clique physisch zu eliminieren. Nach dem “Terrorakt” des Drohnenangriffs, der aus russischer Sicht auf Putin gerichtet war, sei das die logische Reaktion.

Selenskyj werde “zur Unterzeichnung der Kapitulation der Ukraine nicht gebraucht”, schrieb Medwedew. “Wie bekannt ist, hat auch Hitler keine (Kapitulation) unterschrieben.” Es werde sich in der Ukraine bestimmt ein Stellvertreter wie Hitlers kurzzeitiger Nachfolger, Admiral Karl Dönitz, finden.

Auch der Vorsitzende des russischen Unterhauses, Wjatscheslaw Wolodin, rief dazu auf, die Regierung in Kiew zu “vernichten”. “Wir werden die Anwendung von Waffen fordern, die in der Lage sind, das terroristische Kiewer Regime zu stoppen und zu zerstören”, sagte der Duma-Chef in Moskau.

Der ehemalige russische Präsident Dimitri Medwedew