In der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw wird für die Suche nach Kollaborateuren mit der russischen Armee eine mehr als zweitägige Ausgangssperre verhängt. Die allgemeine Ausgangssperre gilt demnach von Freitag 23.00 Uhr Ortszeit (22.00 mitteleuropäische Zeit) bis Montag 5.00 Uhr Ortszeit.

Prämie von 100 Euro für Hinweise auf Artilleriebeobachter

“Am Wochenende wird die Stadt geschlossen, kaufen Sie rechtzeitig Wasser und Lebensmittel. Wir arbeiten, darunter in Bezug auf die Kollaborateure”, sagte Gouverneur Witalij Kim am Freitag in einer Videobotschaft.

Mykolajiw: Ein Mann geht beim Einkaufen an einem durch einen Raketenangriff zerstörten Hotel und Geschäftszentrum vorbei.Ivan Chernichkin/Zaborona/Global Images Ukraine via Getty Images
Ein zerstörtes Gebäude der Regionalverwaltung von MykolajiwMetin Aktas/Anadolu Agency via Getty Images

Der Gouverneur hatte die Sperre bereits im Juli angekündigt. Für Hinweise auf Artilleriebeobachter, die das russische Feuer auf Objekte in der Stadt lenken, hatte der 41-Jährige zudem eine Prämie von umgerechnet knapp 100 Euro ausgelobt.

Beinahe täglicher Beschuss mit Raketen

Mykolajiw wird beinahe täglich aus rund 25 Kilometern Entfernung von der russischen Armee mit Raketen beschossen. Den Behörden zufolge werden dabei fast ausschließlich zivile Objekte getroffen. Russland war am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Die Stadt hatte vor dem Krieg fast 500.000 Einwohner.

Teams ziehen einen Mann aus einem Trümmerhaufen, nachdem russische Luftangriffe zivile Siedlungen in Mykolajiw getroffen haben.State Emergency Service of Ukraine/Handout/Anadolu Agency via Getty Images
Eine Rauchwolke steigt auf einem Friedhof in Mykolaiv, Ukraine auf, der von Russland beschossen wird.Salwan Georges/The Washington Post via Getty Images
Ein Arbeiter beobachtet einen Bagger, der die Trümmer eines von russischen Raketen getroffenen Regierungsgebäudes in Mykolaiv beseitigt.BULENT KILIC/AFP via Getty Images