Präsident Wolodymyr Selenskyj und andere führende ukrainische Politiker haben die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) beschuldigt, die Einheit der Ukraine zu untergraben und mit Moskau zu kollaborieren.

Die Kirche wurde von den ukrainischen Behörden am vergangenen Freitag einmal mehr dazu aufgefordert, ihren Sitz im 980 Jahre alten Klosterkomplex Pechersk Lawra (Höhlenkloster) zu verlassen.

Ende des Vorjahres war bereits der Pachtvertrag gekündigt worden. Zwar hatte sich die UOK im Vorjahr vom Moskauer Patriarchat losgesagt, nach Ansicht der Behörden pflegt sie aber weiterhin enge Kontakte dorthin.

Nach der jüngsten Aufforderung an die UOK, das Kloster Pechersk Lawra zu räumen, bat der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. Papst Franziskus und andere religiöse Führer um Hilfe. In seinem Appell forderte er sie auf, “alle Anstrengungen zu unternehmen, um die erzwungene Schließung des Klosters zu verhindern.”

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill IQuelle: AFP / Kyrill Kudryavtsev

Selenskyj spricht von Stärkung der "geistigen Unabhängigkeit" der Ukraine

Selenskyj dagegen sprach von einer weiteren Stärkung der “geistigen Unabhängigkeit” der Ukraine. Er versprach, die Ukraine werde “dem terroristischen Staat (Russland) keine Gelegenheit geben, das geistige Leben unseres Volkes zu manipulieren”.

Der ukrainische Sicherheitsdienst hat seit Oktober des Vorjahres Kirchen der UOK durchsucht, Sanktionen gegen ihre Bischöfe und Geldgeber verhängt und Strafverfahren gegen Dutzende von Geistlichen eingeleitet.

Demgegenüber behaupten Kirchenvertreter der UOK, dass sie und ihre Millionen von Gläubigen Opfer einer Hexenjagd seien.