Zahlreiche Menschen sind seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges aus dem Land geflohen. 56.000 Vertriebene kamen bereits in Österreich an – und die Zahl könnte noch drastisch steigen. Sollte der russische Beschuss der kritischen Infrastrukturen weiter anhalten, rechnen Experten mit weiteren 100.000 Ukrainern. Für die ukrainische Vize-Ministerpräsidentin Irina Wereschtschuk ist eine Flucht in den Westen ohnehin die beste Lösung. “Ich habe tatsächlich an unsere Leute in Europa appelliert, nicht zurückzukehren. Das betrifft vor allem unsere Frauen, Kinder und Ältere. Wenn sie die Möglichkeit haben, sollen sie in Europa überwintern”, erklärt sie im Interview mit der “Welt”.

"Hier ist es gefährlich"

“Hier ist es gefährlich. Hier werden Kinder in den Kellern sitzen und hier haben wir ein gewaltiges Problem mit unserer Energieversorgung”, fuhr Wereschtschuk fort und betont: “Da uns Russland auf dem Schlachtfeld nicht schlagen kann, ruinieren sie jetzt unsere zivile Infrastruktur, vor allem die Elektrizitätswerke, damit wir von der Energie abgeschnitten sind”.

Stromversorgung in Kiew und sechs weiteren Regionen eingeschränkt

Diese Angriffe halten weiterhin an: In Kiew und sechs weiteren Regionen kam es am Dienstag nach russischen Raketenangriffen zu Einschränkungen bei der Stromversorgung. Das Licht werde für Kunden zeitlich gestaffelt abgeschaltet, teilte der Energieversorger Ukrenerho in Kiew mit. Betroffen seien auch die Regionen Tschernihiw, Tscherkassy, Schytomyr sowie Sumy, Charkiw und Poltawa.