Sensationell! Sebastian Ofner steht nach einem grandiosen Spiel im Achtelfinale der Generali Open in Kitzbühel. Ofner setzte sich gegen den französischen Topmann Richard Gasquet nach 2:33 Stunden mit 1:6,7:5,7:5 durch. Sofern Thiem gegen den Russen Alexander Schewtschenko gewinnt, winkt sogar wie schon 2019 ein Österreicher-Duell. Dieses Match war als letztes der insgesamt fünf Österreicher-Einzel in der ersten Kitz-Runde am Abend (19.30 Uhr/live ServusTV) angesetzt.

Ofner war nach dem sehenswerten Sieg überglücklich. “Unglaublich. Die Atmosphäre war ein Wahnsinn. Ich habe jedes Mal bei einem wichtigen Punkt eine Super-Unterstützung bekommen”, freute sich Ofner noch auf dem Center Court. “Jetzt zum Schluss das enge Game bei 6:5 – ich habe Gänsehaut gehabt am Platz, danke dafür”, bedankte sich die aktuelle Nummer 235 im ATP-Ranking.

Melzer nach Oberschenkelblessur ausgeschieden

Gasquet hatte zuvor trotz seiner 36 Jahre enormen Widerstand geboten. “Nachdem ich das Break bekommen habe (im zweiten Satz, Anm.), habe ich mir gedacht, ‘ja, das war’s heute’. Dann habe ich das Rebreak geschafft. Ich habe angefangen, die Rallyes mit ihm zu spielen, weil ich gemerkt habe, er kann mich eh nicht wegschießen, aber es war unglaublich tough”, schilderte Ofner. “Er hat so viel zurückgebracht, das ist normalerweise nicht mein Spiel, was ich heute gespielt habe. Aber ich habe es ganz gut gemeistert.” Ofner war jeweils zum 7:5 im zweiten und dritten Satz das entscheidende Break gelungen. Im dritten Durchgang war er bereits 2:4 zurückgelegen, da gelang ihm zum 4:4 das wichtige Rebreak.

Zuvor musste Melzer im zweiten Satz beim Stand von 4:6, 1:1, 0:30 gegen den Deutschen Yannick Hanfmann im zweiten Satz aufgeben. Grund dafür war eine Oberschenkelblessur. Er und Ofner hatten sich für das Hauptfeld qualifizieren müssen. Mit Jurij Rodionov und Filip Misolic stehen nun schon drei ÖTV-Spieler im Achtelfinale am Mittwoch.

Melzer war nach seinem Aus sichtlich enttäuscht: “Saubitter. Ich habe jetzt in den letzten Jahren nicht so oft die Gelegenheit gehabt, vor so einem Publikum zu spielen”, meinte der Bruder von ÖTV-Sportdirektor Jürgen. “Wahrscheinlich hätte ich mir in der letzten Quali-Runde den dritten Satz ersparen müssen”, sprach der Niederösterreicher den “ersten Stich” im rechten Oberschenkel am vergangenen Samstag an. Das medizinische Team in Kitzbühel habe sich seither sehr bemüht, ihm in dieser Situation zu helfen.