Nach dem Wahnsinn im Gemeindezentrum mit sieben Toten, darunter ein ungeborenes Baby, nahm sich der Todesschütze Philipp F. selbst das Leben. Das Motiv für den Serienmord dürfte Hass auf die Zeugen Jehovas gewesen sein. Der Attentäter war einst selbst Mitglied in der Glaubensgemeinschaft, verließ diese jedoch im Streit.

Wie jetzt durch Recherchen von “t-online” bekannt wurde, waren die Behörden mehrfach und bis kurz vor den Morden vor Phillip F. gewarnt worden. Sein eigener Vater hatte sich schon 2021 an den Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt gewandt.Sein Sohn höre inzwischen Stimmen und kündigte einen Selbstmord an, schilderte der Vater. Nach einem Gespräch mit Philipp F. seien jedoch keine weiteren Maßnahmen für notwendig erachtet worden, bestätigte jetzt Jan Hieber, Chef des Landeskriminalamtes.

Auch Polizei erhielt anonyme Hinweise auf den Attentäter

Nur zwei Monate vor der Tragödie meldete sich der Bruder des Attentäters bei dem Schützenverein, bei dem Philipp F. Mitglied war und regelmäßig trainierte. Er berichtete von psychischen Veränderungen bei seinem Bruder und schätzte diesen als “gefährlich” ein. Der Verein informierte pflichtgemäß die Hamburger Waffenbehörde, die eine Kontrolle veranlasste, aber nichts Auffälliges feststellte. Praktisch zeitgleich ging ein konkretes, aber anonymes, Schreiben bei der Polizei ein. Der Verfasser soll wiederum der Bruder des späteren Attentäters gewesen sein. Die Exekutive nahm hierzu bislang keine Stellung.

Attentäter Philipp F. (35) tötete sieben Menschen, bevor er sich selbst erschoss.