Als Tatwaffe verwendete er ein Messer, zwei Opfer erlitten dadurch Schnittverletzungen. Ebenfalls kam es zu Androhung sexueller Gewalt und Freiheitsentziehung. Nach der Festnahme, umfangreichen Ermittlungen und Einvernahmen des Beschuldigten, konnten von Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Raub, nachstehende Tathandlungen in Schwechat/NÖ, Hütteldorf/Wien und Parndorf/Bgld geklärt werden.

Fall 1

Am 7. Februar 2022, gegen 08:45 Uhr, überfiel ein vorerst unbekannter Täter,  bewaffnet mit einem Messer, am Parkplatz des Bahnhofes in Schwechat, Bezirk Bruck/Leitha, eine 38-jährige Frau aus dem Bezirk Bruck an der Leitha, indem er sie beim Einsteigen in ihren geparkten PKW auflauerte und diese durch die geöffnete Fahrertüre ins  Innere des Fahrzeug stieß. Er forderte mit den Worten „Geld, Geld“ und unter Bedrohung mit dem Messer die Herausgabe von Wertgegenständen. Während des Gerangels mit dem Täter und auch um weitere Messerangriffe abwehren zu können, erlitt das Opfer mehrere Schnittwunden an der rechten Hand.

In der Folge nahm der Täter am Beifahrersitz des PKW des Opfers Platz und forderte dieses auf, die Fahrt in Richtung Wien 11. aufzunehmen, wobei er sie zumeist mit seinem Messer bedrohte.  Der unbekannte Täter wollte die 38-Jährige auch in weiterer Folge zu Bankomatbehebungen von ihrem Konto zwingen, was jedoch wegen zu hoher Kundenfrequenz in Wien scheiterte.  Aus diesem Grund nötigte er das Opfer, in Richtung Kittsee bzw. Bratislava zu fahren, um dort Behebungen vorzunehmen. Er durchsuchte während der Fahrt die Handtasche des Opfers und nahm ihre Geldbörse samt geringem Bargeldinhalt und ihr Mobiltelefon an sich.

Im Zuge der Freiheitsentziehung, welche sich über den Zeitraum von 08.45 bis ca. 10.00 Uhr ersteckte, schüchterte der Täter das Opfer auch dahingehend ein, dass sie die Situation nur überleben und freikommen würde, wenn die Bargeldbehebungen funktionieren und sie außerdem „sexuelle Handlungen“ über sich ergehen lässt, da er eine Erektion hätte.

Durch diese Drohungen höchst verängstigt, entschied sich das Opfer letztlich gegen 10:00 Uhr, im Ortgebiet von Schwadorf, Bezirk Bruck/Leitha, in einem günstigen Moment aus ihrem mit geringer Geschwindigkeit fahrenden Fahrzeug zu springen und zu flüchten. Dieses Vorhaben gelang. In der Folge kam es noch zu einem Auffahrunfall zwischen dem ‚lenkerlosen‘ PKW des Opfers und einem unbeteiligten Fahrzeuglenker, woraufhin auch der Täter seine weitere Flucht samt Beute (Geldbörse, Handy) zu Fuß fortsetzte. Das Opfer konnte mit Hilfe eines Passanten die Polizei verständigen. Unmittelbar nach der Anzeigeerstattung wurde eine Großfahndung nach dem Täter unter Mitwirkung von Polizeikräften aus dem Bezirk Bruck an der Leitha, der Stadt und des Flughafens  Schwechat sowie mehrerer Diensthundestreifen der Landespolizeidirektion Niederösterreich eingeleitet.

Die Frau erlitt durch das brutale Vorgehen des Täters Schnittverletzungen im Bereich der rechten Hand und wurde in das Landesklinikum Baden eingeliefert. Neben der Wundversorgung war eine psychische Betreuung des traumatisierten Opfers notwendig. Die weitere Amtshandlung wurde vom Landeskriminalamt für NÖ, Raub- und Tatortgruppe, übernommen.

Gegen 11.10 Uhr des 7. Februar 2022 konnte schließlich der Verdächtige Jaroslav Z.  durch die umfangreichen Fahndungsmaßnahmen von einer Streife der Polizeiinspektion Flughafen-Schwechat im Ortsgebiet von Schwadorf, Bezirk Bruck an der Leitha, festgenommen werden. Die Tatwaffe (Messer) wurde beim Beschuldigten vorgefunden und sichergestellt. Auch konnten bei der anschließenden Nachsuche durch Polizeikräfte des Bezirkes Bruck an der Leitha das geraubte Handy und die Geldbörse des Opfers im Nahbereich des Festnahmeortes aufgefunden werden.

Fall 2

Am 5. Februar 2022, gegen 17.15 Uhr, überfiel der Beschuldigte Jaroslav Z. im Bereich der Park&Ride Anlage beim Bahnhof 1140 Wien-Hütteldorf eine 29-Jährige aus Linz, als diese ihr Fahrzeug aufsperrte. Er bedrohte das Opfer indem er das Messer in ihre Richtung hielt und forderte sie auf, das Fahrzeug zu öffnen und einzusteigen. Er hielt dabei ein Messer in ihre Richtung. Die Mann begann sofort laut zu schreien, weshalb der Beschuldigte das Opfer von hinten umklammerte und sie dabei mit dem Messer im Halsbereich verletzte. Dem Opfer gelang es jedoch aufgrund heftiger Gegenwehr sich aus der Umklammerung zu lösen und laut schreiend in ihr Fahrzeug zu steigen, dieses zu verschließen und vom Parkplatz wegzufahren, weshalb der Täter ohne Beute flüchten musste. Im Zuge einer Lichtbild-Agnoszierung durch Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Raub, wurde der Beschuldigte eindeutig vom Opfer als Täter wiedererkannt. Die Mann erlitt neben der leichten Schnittverletzung im Halsbereich auch einen schweren Schock.

Fall 3

Der Beschuldigte Jaroslav Z. ist weiters dringend verdächtig, am 24. Jänner 2022 auf der Bahnfahrt von Wien nach Parndorf/Bgld eine im selben Zugabteil sitzende 23-Jährige aus dem Bezirk Neusiedl am See laufend beobachtet zu haben. Das Opfer hatte durch diese ständigen, für sie sehr unangenehmen Beobachtungen bereits ein beklemmendes Gefühl, weshalb sie am Bahnhof Parndorf, ohne sich umzublicken, schnell zu ihrem PKW in die Park&Ride Anlage ging. Obwohl sie eigentlich ihr Fahrzeug wegen leichter Vereisung erst im Scheibenbereich abkratzen hätte müsse, stieg sie trotzdem sofort „aus Angst“ in ihren PKW und versperrte diesen von Innen. Unmittelbar darauf versuchte auch schon eine männliche Person die Fahrzeugtüre zu öffnen. Als dies nicht gelang, ging diese Person zur der Beifahrerseite des PKWs. Die Frau startete nun panikartig ihr Fahrzeug und fuhr, ohne weiter auf den Mann zu achten, vom Parkplatz weg.  Laut der Frau dürfte es sich um denselben Mann gehandelt haben, der sie bereits im Zugabteil ständig ansah und den sie im Zuge einer Lichtbild-Agnoszierung mit großer Wahrscheinlichkeit in der Person des Jaroslav Z. wiedererkannte. Auch dieses Opfer wurde durch die Tat in große Angst versetzt.

Der Beschuldigte Jaroslav Z. wurde von der Raubgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich zu den vorgenannten Tathandlungen vernommen, wobei er sich großteils geständig zeigte. Er hätte deshalb gezielt weibliche Opfer ausgewählt, da diese „leichtere“ Opfer darstellen würden und mit weniger Gegenwehr zu rechnen wäre. Als Motiv für die Überfälle führte er seine ständigen finanziellen Schwierigkeiten aufgrund seiner Drogensucht an.

Die Staatsanwaltschaft Wien ordnete sowohl die Einlieferung des Beschuldigten in die Justizanstalt Wien Josefstadt, als auch die Veröffentlichung von Lichtbildern des Beschuldigten an, um eventuell weitere Opfer eruieren zu können, zumal in Hinblick auf die mehrfache Tatbegehung und die Drogensucht des Beschuldigten von weiteren Taten auszugehen ist.

Eventuell weitere Opfer mögen sich mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich unter der TelNr. 059133 30-3333 in Verbindung setzen.

Die umfangreichen und intensiven Ermittlungen, insbesondere hinsichtlich noch weiteren Tathandlungen des Jaroslav Z. dauern zurzeit noch an und werden fortgesetzt.