
Sieg für 400.000 Kunden: Verbund durfte Strompreis nicht erhöhen, sagt Gericht
Die Strompreis-Erhöhungen des Energieunternehmens Verbund im Mai 2022 waren unzulässig. Das hat nach dem Wiener Handelsgericht nun auch das Wiener Oberlandesgericht (OLG) in zweiter Instanz erklärt. Sobald das Urteil rechtskräftig ist, sollen 400.000 Kunden Rückzahlungen erhalten.
Die Preiserhöhungen der Verbund AG im Mai 2022 waren unzulässig. Das hat nun das Wiener Oberlandesgericht (OLG) in zweiter Instanz bestätigt. Es ist ein Sieg für den Konsumentenschutz. Gesundheits- und Konsumentenschutzschutzminister Johannes Rauch (Grüne) unterstreicht auf Twitter: „Sobald das Urteil rechtskräftig ist, erwarte ich vom Verbund eine Rückzahlung an die rund 400.000 betroffenen Stromkunden.“ Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hatte den Verbund wegen der Preiserhöhung im Auftrag des Gesundheits- und Sozialministeriums geklagt. Basis einer Klausel in den damals gültigen „Allgemeinen Geschäftsbedingungen Strom“ geklagt.
Energierechnungen haben letztes Jahr viele belastet. Grund dafür waren neben der Energiekrise auch undurchsichtiges Vorgehen von #Energieunternehmen. So hat der Verbund etwa Preise von einem Börsenindex abhängig gemacht, obwohl er mit Strom aus österreichischer Wasserkraft wirbt.
— Johannes Rauch (@johannes_rauch) October 5, 2023
Kritik: Verbund hat Strompreis von Börsenindex abhängig gemacht
Johannes Rauch kritisierte das „undurchsichtige Vorgehen von Energieunternehmen. So hat der Verbund etwa Preise von einem Börsenindex abhängig gemacht, obwohl er mit Strom aus österreichischer Wasserkraft wirbt.“ Der Verbund erzeuge Strom „zu 100 Produzent aus österreichischer Wasserkraft“. Daher sei es unsachlich, die Preise vom Börsenindex abhängig zu machen. Der Verbund hatte angekündigt, gegen das OLG-Urteil vor den Obersten Gerichtshof (OGH) ziehen zu wollen und Revision zu erheben.
Tiwag in Tirol überprüft nun eigene Strompreis-Erhöhung
Der landeseigene Tiroler Energieversorger Tiwag kündigte umgehend am Donnerstag an, die Strompreiserhöhung aus dem Jahr 2022 überprüfen zu wollen. Wie der Verbund hatte nämlich auch die Tiwag ihre Preiserhöhung mit dem Börsenindex begründet.
„Tiwag wird das vorliegende Urteil umgehend analysieren und prüfen, ob sich daraus neue rechtliche Rückschlüsse im Hinblick auf die 2022 erfolgte Tiwag-Preisanpassung ergeben“, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit. „Bei einer Änderung der Rechtseinschätzung wird Tiwag Gespräche mit dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) aufnehmen, um eine schnelle und rechtssichere Lösung für die Tiwag-Kunden zu finden“, wurde versichert.
Kritik an Strompreis auch von Arbeiterkammer und NEOS
Die Tiroler Arbeiterkammer hatte die Strompreiserhöhung der Tiwag immer wieder kritisiert und ein Gutachten vorgelegt, das die Bindung an den Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) in Zweifel gezogen hatte. Schließlich sei die Tiwag der „größte Stromerzeuger aus Wasserkraft in Tirol“. Weil die AK zudem Intransparenz bei der Preispolitik ortete, wurden zuletzt zwei Klagen eingebracht. Erst am Mittwoch hatte die Tiwag außerdem angekündigt, Anfang 2024 ihren Strompreis erneut zu senken.
NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer beurteilte die Preiserhöhungen der Tiwag ab Mai 2022 ebenfalls als „ungerechtfertigt“: „Was auf den Verbund zutrifft, gilt auch für die Tiwag. Die Erzeugungskosten für Strom sind nicht gestiegen, sondern nur die Kosten des an der Börse gehandelten Stroms“. Er forderte daher die Rückzahlung und unterstrich, „dass vor allem die Tiroler Unternehmen am stärksten und längsten von den Tiwag-Preiserhöhungen betroffen waren“.
Kommentare
Diese Nase traut sich noch mit fremden Federn zu schmücken. Ohne Protestunterschrifzen und Nachdruck wäre nix passiert, da er die Hose gestrichen voll hat vor den Wirtschaftsbonzen..
X FPÖ und dieser Energiewucher findet sofort ein Ende
Und soll ich jetzt ein Dankschreiben an des Gfrastsackl von Rauch schicken??? Dargestellt wird es so als haber er das in die Wege geleitet! Was Gesetzeswidrig ist, bleibt Gesetzeswidrig da hat Rauch gar nichts damit zu tun.
Ein Kreuz bei Blau beim Wählen gehen,
dann wird Österreich wieder schön!
(Heimatgedicht)
Bitte nicht ungültig wählen, das nützt niemand – denn die Stimme wird nicht gezählt.
Da braucht man auch gar nicht wählen gehen.
Das freut nur die restlichen Parteien 🙈
Habe jetzt schon “DREIMAL” und heute einen Anruf (ohne meinerseits abzuheben) vom Verbund das schreiben bekommen mit dem Versprechen von Preisreduzierung ohne Bindung, aber mit Vertragsänderung. Die sind richtig hartnäckig!
Weil wenn sie so „GUT“ wären, würden sie einfach die Tarife runtersetzen und gut ist es.
Meine Vermutung ist, dass das mit dem Gerichtsverfahren zu tun hat.
Wer den Vertrag ändert, bekommt keine Rückzahlung, oder so in der Richtung – kann ja sein, ich trau denen nicht.
Bin natürlich nicht umgestiegen, warte jetzt bis das Urteil rechtskräftig ist.
wenn Sie nicht wählen gehen, bekommt die stimmenstärkste Partei ihre Stimme. Ist es das was Sie wollen? Falls die FPÖ stimmenstärkste Partei wird, ist mir das recht.Alle anderen sind nur noch im Amt um sich am Pöbel zu bereichern und ” globale Ziele ” umzusetzen. Ich sage nicht, daß die FPÖ frei von Fehlern ist. Aber immerhin – schlechter kann es fast nicht mehr werden. Haben sie nicht die Chance verdient zu zeigen, daß sie es besser können?
Aber nur wenn sie die absolute haben und das hoffe ich – ansonsten wird der Rest für Felsen auf dem Weg sorgen
Und was ist mit den restlichen Stromanbietern, wo wir in Österreich nur ÖKO Strom aus Wasserkraft und erneuerbaren haben. Wie kann es da nur sein, dass der Preis sich am Gaspreis orientiert?
Habe gerade die Nachrichten gesehen der Vorarlberger landeshauptmann sagte 40.000 bekommen einen heizkostenzuschuss eine Katastrophe das sin fast 23 Prozent und das in einem Bundesland wie Vorarlberg und oben sitzen Gauner und verbrecher die das Volk betrügen
Fast zwei Jahre hat das gedauert. Wie die Betroffenen zwischenzeitlich mit Kosten zurechtkommen, interessiert die “Großkopferten” nicht.
Man will nicht undankbar sein. Aber in solchen Fällen sollten die Herrschaften den Arsch in die Höhe bekommen und schneller sein. Hier zählt JEDES Monat. Für manche ist das LEIDER eine existenzielles Problem.
Kann man bei den derzeitigen Strompreiserhöhungen der Energiekonzerne, nicht schon von „Kartell“ sprechen?
Was sagt die Kartellbehörde dazu?
Da die mit der Politik zusammen arbeiten sehe ich eher Bandenkriminalität.
Wer ist der Hauptaktionär des Verbunds?
Dann wäre doch interessant, wieso die Regierung uns (wieder und wieder und wieder …) belügt und behauptet, man kann aus dem MeritOrder System nicht raus. Böse Zungen könnten behaupten, dass sich der Finanzminister, völlig rücksichtslos und zerstörerisch einfach nur fett Kohle holen wollte. Kohle, die für die getürkte Pandemie zu den Freunderln umgeleitet wurde. Und die Staatsanwaltschaften schlafen unter dem grünen Regenschirm.
Niemals werde ich DENEN vergessen, wie ich mit den Tarifen regelrecht ausgesackelt wurde! Für mich war das ein finanzieller Kahlschlag und sollte ich wirklich wählen gehen, dann werde ich das Zitat von Berlichingen auf den Stimmzettel schreiben! Wählen werde ich von dieser Banden Regierung auf das alles hinauf, selbstverständlich KEINEN!!!!!
Ich bin auch Verbund Kunde, und diecErhöhung der Strompreise war eine Frechheit, oder fiesst die Donau bzw. andere Gewässer seit dem Ukraine Krieg bergauf? Hoffentlich spüren sie das auch finanziell!