Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer steht trotz aller Kritik fest zu der seit eineinhalb Jahren laufenden Koalition mit der ÖVP. Von der vorgeworfenen Selbstaufgabe wollte sie im APA-Sommerinterview – unter Verweis auf Erreichtes nicht nur im Klimaschutz – nichts wissen: “Zu beurteilen ist das, was wir weiterbringen.” Die Regierungsrolle ihrer Partei bewertete sie positiv. “Es ist großartig, gestalten zu können”, so die Klubobfrau.

Die Kritik, dass die Grünen – etwa bei der Bestellung der ORF-Spitze oder bei der Nicht-Verlängerung des Ibiza-U-Ausschusses – zum Steigbügelhalter der ÖVP mutiert seien, lässt die Grüne Klubobfrau Sigi Maurer nicht gelten. “Wir sind in einer Koalition, und da gibt es ein paar Grundregeln, beispielsweise, dass man nicht gegeneinander stimmt. Die Bestellungen im ORF sind Aufgabe des Stiftungsrats. Dass diese stark parteipolitisch motiviert sind, es keine internationalen Bewerbungen gibt und alle relevanten Kandidaten für den Generaldirektor Parteien zuzuordnen sind, ist bedauerlich – allerdings Ergebnis von Gesetzen, die Sozialdemokratie, Freiheitliche und Volkspartei beschlossen haben.”

Grüne wollen auch nach der Wahl wieder regieren

Nicht nur reüssiere man in dieser Regierungsbeteiligung, “ich glaube auch, dass das bei den nächsten Wahlen so bewertet werden wird und dementsprechend eine weitere Rolle in der Mitgestaltung – in welcher Konstellation auch immer – durchaus möglich ist”, versprühte Maurer Optimismus und erinnerte auch an relativ stabile zwölf Prozent in den Umfragen für die Grünen. Jedenfalls solle man die Arbeit der Regierung bewerten, wenn sie abgeschlossen sei: “Und da bin ich zuversichtlich, dass wir die Menschen überzeugen können, dass das, was wir tun, sehr sinnvoll ist.” (APA/red)