Das Ersuchen des polnischen Präsidenten Andrzej Duda wird weithin als symbolisch angesehen, da die Verlegung von Atomsprengköpfen in die Nähe Russlands laut Experten diese angreifbarer und militärisch weniger nützlich machen würde.

Polnische Piloten sollen ausgebildet werden

Doch das eigentliche Ziel dieser Anfrage scheint klar. Putin soll mit aller Macht von einem Einsatz von Atomwaffen abgebracht werden. Der polnische Präsident sagte weiter, es gebe “eine potenzielle Möglichkeit” für Polen, sich an der “nuklearen Teilhabe” zu beteiligen, bei der Piloten aus dem Gastland für Einsätze mit US-Atombomben ausgebildet werden, die auf ihrem Territorium gelagert sind.

Verlegung könnte gegen Vertrag verstoßen

“Wir haben mit amerikanischen Politikern darüber gesprochen, ob die Vereinigten Staaten eine solche Möglichkeit in Betracht ziehen. Die Frage ist offen”, sagte Duda der “Gazeta Polska”. Ob das überhaupt rechtlich möglich wäre, scheint fraglich. Die Verlegung von US-Atomwaffen nach Polen könnte einen Verstoß gegen den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) und die Nato-Russland-Grundakte von 1997 darstellen, in der die Nato nach dem Ende des Kalten Krieges erklärte, dass sie keine Atomwaffen auf dem Hoheitsgebiet der neuen Mitglieder stationieren wolle.

Die Federation of American Scientists (FAS) schätzt, dass die USA nach dem Ende des Kalten Krieges noch 100 Atomwaffen in Europa stationiert haben, die sich auf die Niederlande, Belgien, Deutschland, Italien und die Türkei verteilen.