Es sind unfassbare Szenen, die sich derzeit in Frankreich bei den Tankstellen abspielen. Die Menschen prügeln sich um Benzin, und kennen dabei keine Grenzen. Ein Mann beschimpft eine Frau, die spuckt ihm ins Gesicht, daraufhin dreht er durch, spuckt sie an, packt sie bei den Haaren und donnert sie mit dem Kopf gegen die Wand eines Transporters. Solche Szenen sind gerade in Videos in den sozialen Netzen zu sehen.

Sie zeigen auch, wie jemand mit den Füßen auf einen Mann eintritt, der bereits am Boden liegt. Es ist barbarisch. Und was tun die Polizisten? Sie schieben die Einsatzfahrzeuge, denen offenbar auch der Sprit ausgegangen ist.

Polizisten müssen ihr Einsatzfahrzeug schiebenScreenshot Tweet Video Wall Street Silver

Statt Einsätze zu fahren, müssen die Polizisten ihre benzinleeren Fahrzeuge schieben

Mittlerweile wurde die Benzin-Versorgung pro Tag um 60 Prozent reduziert. Die Warteschlangen nehmen kein Ende, und die Polizei kontrolliert: Wer noch genug Benzin im Tank hat, muss wegfahren. Hamsterkäufe werden nicht geduldet.

Ausgelöst wurde das Chaos durch die Streiks der Raffineriearbeiter. Sie wollen 10 Prozent mehr Löhne, zumal Energiekonzerne, wie Totalenergie, fette Gewinne schreiben, mehr als zehn Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022. Ausgetragen wird der Kampf auf dem Rücken der Auto- und Motorradfahrer, die nicht so einfach auf Öffis umsteigen können, weil das Netz nicht sonderlich gut ausgebaut ist. Vor allem nicht in ländlichen Gegenden.

Die Verzweiflung offenbart sich zunehmend in Gewalt. Sollte es nicht bald eine Einigung geben, wird die noch mehr außer Kontrolle geraten. Die Menschen sind offenbar zu allem bereit.