Verabschiedung von Baumeister Richard Lugner im Stephansdom.APA/GEORG HOCHMUTH

Österreich hat sich am Samstag von seinem wohl berühmtesten Baumeister, Richard Lugner, verabschiedet. Dompfarrer Toni Faber hielt im vollbesetzten Stephansdom eine öffentliche Trauerfeier für Baumeister Richard Lugner ab.

Übertragen wurde die Gedenkstunde auch in ORF 3 – für große Aufregung sorgten die beiden Kommentatoren “Society-Expertin” Lisbeth Bischoff und ORF-Journalist Roland Adrowitzer, die unverschämte Worte zum Begräbnis fallen ließen. Schockiert musste der Zuschauer feststellen, dass es dem ORF offenbar an Respekt vor den Toten und den Hinterbliebenen mangelt.

"Durchinszeniert" und "zum Fremdschämen"

Die ORF-Kommentatoren machten sich über die Trauerfeier lustig, die ihrer Meinung nach “durchinszeniert” wirkte und bezeichneten die Trauerreden als “etwas uninspiriert”. Zudem habe es an “Emotion” gefehlt. Negativ aufgefallen sei auch, dass niemand Witwe Simone sein Beileid ausgesprochen hatte. Am Ende der Trauerfeier für Richard Lugner, als sein Sarg aus dem Stephansdom getragen wurde, ertönte Applaus, was von den ORF-Experten als “ein bisschen zum Fremdschämen” empfunden wurde.

Das Fazit der ORF-Experten: “Richard Lugner hätte das wohl anders gemacht.” Die Trauerfeier für den Society-Baumeister zeige aber: “Einmal Showman, immer Showman – im Leben wie im Tod.” Dass es Richard Lugner selbst war, der sein Begräbnis bereits im Vorhinein geplant und organisiert hatte, scheint den ORF-“Experten” entgangen zu sein.

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"Die Gefühle der Menschen wurden mit den Füßen getreten"

ORF-Stiftungsrat Peter Westenthaler (FPÖ), der selbst an der Trauerfeier teilnahm, meldete sich daraufhin empört zu Wort. Laut Westenthaler habe der ORF 3 die Trauerfeier in den Dreck gezogen und die Familie des Verstorbenen lächerlich gemacht: “Ich verlange, dass sich ORF 3 von diesen Moderatoren trennt und sich auch entschuldigt. Ich verlange auch von Generaldirektor Roland Weißmann, dass er sich bei der Familie entschuldigt. Das ist ein Skandal. Ich weiß nicht, was in die gefahren ist – das wird ein Nachspiel haben”, tobt er im Interview mit oe24.  “Eine Gemeinheit und eine Frechheit gegenüber der Familie Lugner“.

Einmal mehr bestätigt sich der Irrsinn der ORF-Zwangssteuer. Seit der Einführung Anfang des Jahres, kassiert der ORF von der österreichischen Bevölkerung 789 Millionen Euro pro Jahr. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hatte zudem angekündigt, der Staatsfunk müsse zum “ORF für alle“ werden, wenn schon alle für diesen ORF zahlen müssen. Kein Wunder, dass der Protest gegen die neue ORF-Steuer in der Bevölkerung und auf den Social-media-Plattformen immer stärker zunimmt.