Die Idee zu diesem Foto, das bereits auf allen Islamisten-Handys weltweit die Runde macht, dürfte eine Eliteeinheit der Taliban gehabt haben, das Elite-Kommando Badri 313. Die Mitglieder dieses Bataillons der afghanischen Krieger sind bereits voll mit der US-Uniform und sämtlichen Ausrüstungsgegenständen ausgestattet, sogar mit dem US-Kampfhelm, der auch an die afghanische Regierungsarmee ausgegeben worden ist.

Mit dem ganz bewusst gestellten Hissen der weißen Taliban-Flagge imitieren die Männer des Elite-Bataillons exakt jene historische Szene, die der US-Fotograf Joe Rosenthal im Jahr 1945 auf der Insel Iwojima geschossen hat: Nach wochenlangen blutigsten Kämpfen hatten die US-Streitkräfte die japanische Armee geschlagen – das Bild wurde zum Symbol der Stärke der US-Armee, zum Symbol des Sieges im II. Weltkrieg.

Erbeutete US-Ausrüstung: Statussymbol für die Taliban

Der Propaganda-Abteilung der Taliban ist mit diesem Bild ein weiterer klarer Erfolg gelungen: Nach der derart überraschenden Einnahme Kabuls, nach der Einkesselung des Airports, nach einem nach hektischer Flucht aussehendem Abzug aller NATO-Kräfte konnten die Rauschebärte nun erneut die Weltmacht USA demütigen.

“Wenn bewaffneten Kräften US-Waffen in die Hände fallen, ist das natürlich ein Status-Symbol. Es ist auch ein psychologischer Sieg”, erklärte dazu Elias Yousif, Deputy Director des Centers for International Policy’s Security Assistance Monitor gegenüber dem Marines-Magzin The Hill .

US-Marines bei einem Einsatz
Und hier die Soldaten der Taliban - manche mit AK-47-Gewehren, aber ebenfalls mit US-Ausrüstung
Hier das Originalbild von Iwojima aus dem Jahr 1945