Innerhalb von nur drei Monaten hat sich das Gesicht der österreichischen Regierung fast vollkommen verändert: Mit dem völligen Rücktritt von Sebastian Kurz aus allen politischen Ämtern wurden die Karten völlig neu gemischt. Nachdem auch Kurz’ Nachfolger Alexander Schallenberg sowie Gernot Blümel und dann schließlich auch noch Hein Fassmann sich ebenfalls für einen Rücktritt entschieden haben, ist aus dem per se schon gewichtigen Kanzlerwechsel ein weitreichendes politisches Erdbeben geworden. Beinahe alle von der ÖVP gestellten Regierungsämter werden neu besetzt, schon am Montag soll Bundespräsident Alexander van der Bellen das neue türkise Team angeloben. Und das sind die altbekannten und teils auch neuen Gesichter, welche mit kommender Woche die Geschicke des Landes leiten werden:

Karl Nehammer

Nehammer neuer Kanzler, Brunner neuer Finanzminister

Wie das “eXXpress-Orakel” bereits vor allen anderen prophezeite, wird Noch-Innenminister Karl Nehammer (49) nach Sebastian Kurz und Alexander Schallenberg der neue Bundeskanzler Österreichs. Seine Nachfolge als Innenminister tritt der Zweite Landtagspräsident Niederösterreichs, Gerhard Karner, an. Alexander Schallenberg wiederum wird sich wieder seinen ehemaligen Agenden als Außenminister widmen- Michael Linhart, der kurzzeitig von Schallenberg übernommen hatte, dürfte wieder als Botschafter zurück nach Paris gehen.

Magnus Brunner
Gerhard KarnerAPA

Gernot Blümels Amt als Finanzminister übernimmt Magnus Brunner, er ist derzeit noch Infrastruktur-Staatssekretär. In der ÖVP Wien folgt Blümel der Nationalratsabgeordnete Karl Mahrer als Parteichef nach.

Auch im Bildungsministerium gibt es einen Wechsel: Heinz Faßmann hat seinen Rücktritt angeboten, sein Ressort übernimmt Uni-Graz-Rektor Martin Polaschek.

Als Staatssekretärin holt sich Nehammer die Bundeschefin der Jungen ÖVP, Claudia Plakolm, ins Bundeskanzleramt.

Wer im Amt bleibt

Damit bleiben -zumindest vorerst – nur sechs derzeit amtierende türkise Ministerrollen unberührt, und das sind jene der Familienministerin, der Tourismusministerin, der Wirtschaftsministerin, der EU- und Verfassungsministerin, der Verteidigungsministerin sowie des Arbeitsministers. Wenngleich manche dieser Regierungsmitglieder zuletzt nicht unumstritten waren, behalten sowohl die Ministerinnen Elisabeth Köstinger, Margarete Schramböck, Karoline Edtstadler, Susanne Raab, Klaudia Tanner und Martin Kocher ihre Ämter auch weiterhin.