Söder verwies im Podcast Steingarts Morning Briefing auf die Kampagne der CSU in den letzten Wochen vor der Bundestagswahl. “Wenn wir nicht am Schluss versucht hätten, den Rettungsring zu werfen, nämlich den klaren Hinweis auf diese Linkskoalition, wäre das Ergebnis noch deutlich schwieriger gewesen”, sagte er. Führende CSU-Politiker hatten in der Endphase des Wahlkampfs immer wieder lautstarker einem rot-rot-grünen Bündnis gewarnt.

Söder kritisierte, dass die CDU sich in der Flüchtlingsfrage nicht einig gewesen ist. Im Wahlkampf machte sich der bayerische Ministerpräsident Sorgen, wie einzelne Protagonisten in der CDU über Angela Merkel geredet hätten. “Die Tatsache, dass die CDU innerhalb von zwei Jahren zwei Parteivorsitzende mit fünf Bewerbungen gewählt hat, hat wahrscheinlich nicht den Eindruck der totalen Einigkeit vermitteln lassen.”

Söder möchte nicht zurückschauen

Doch Söder möchte nicht zurückschauen. Die Konflikte zwischen CDU und CSU möchte er vergessen.  “Wir müssen jetzt zusammenfinden und uns unterhaken.” Bei der Suche nach einem neuen CDU-Vorsitzenden werde er der Schwesterpartei keine Ratschläge geben. “Ich habe keinen Favoriten.” Auf Nachfrage betonte er, dass er auch mit Friedrich Merz “natürlich” gut zusammenarbeiten würde.

Bei der letzten Bundestagswahl stürzte die Union auf ein Rekordtief von 24,1 Prozent ab. Söder war Laschet im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur unterlegen. Immer wieder hatte der CSU-Chef im Wahlkampf gegen den Kandidaten gestichelt. Laschet machte sein angespanntes Verhältnis zu Söder zuletzt auch öffentlich und hat dessen Verhalten im Wahlkampf kritisiert.