„Es kann nicht sein, dass ein Binnenland wie Österreich Tag für Tag eine Hundertschaft an Asylwerbern aufnimmt, aufnehmen muss”, erklärte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), der seinen Vorwurf an die EU richtet, indem er sagt, dass diese Nacht „kein Ruhmesblatt sei, sondern eine Fehlleistung der EU, die seit 2015 keine konkreten Lösungen gefunden habe.“ Das sind klare Worte. Dennoch müssen für die nahe Zukunft Lösungen in Oberösterreich gefunden werden. Dafür haben die Politiker aller Coleurs, LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ), der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und eben Stelzer, sowie Landespolizeidirektor Andreas Pilsl heute ein Maßnahmenpaket geschnürt.

Verantwortliche sollen sich die rechtlichen Möglichkeiten ganz genau ansehen

In einer Taskforce will man sich mit den rechtlichen Möglichkeiten befassen, die man gegen die Täter einsetzen kann, oder welche es noch braucht. Dem Gesetz nach sind diese Möglichkeiten für gewöhnlich sehr bescheiden. Die Verantwortlichen sollen sich auch genau anschauen, welche Betreuung die Flüchtlinge hatten und Integrationsarbeit evaluieren. Während LH-Stv. Manfred Haimbuchner die Änderung des Asylrechtes und den Austritt aus der Europäischen Menschenrechtskonvention fordert, kalmiert der Linzer Bürgermeister. Er erklärte, dass die Flüchtlinge unterbeschäftigt und nur in ihren Kreisen sind. „Man müsse genauer hinschauen, das sei besser, als gleich das Asylrecht abzusprechen“, so der SPÖ-Mann.

Stelzl: "Die Polizei darf auf Streife gehen, aber nicht in der digitalen Welt."

Landespolizeidirektor Pilsl zeigte sich betroffen davon, wie vehement vor allem die Jugendlichen gegen die Beamten vorgingen. Landeshauptman Stelzl ging darauf ein, dass die Möglichkeiten der Polizei ausgeweitet werden müssen und sagte: „Die Polizei darf auf Streife gehen, aber nicht in der digitalen Welt. Das ist nicht mehr zeitgemäß.” Darum wird es diesbezüglich Änderungen geben. Über die Unterstützung zur technischen Aufrüstung  zeigte sich Pilsl ebenso erfreut, wie über die Einrichtung der Taskforce. Denn in einem Punkt waren sich alle einig: Solche Bilder soll man aus Linz nie wieder sehen.