Wer wird die Olympischen Winterspiele 2030 austragen? Diese Frage beschäftigt derzeit das Internationale Olympische Komitee. Bis dato gibt es nämlich noch keinen Bewerber. Doch auch andere Probleme drängen sich auf. Wann werden die Spiele vergeben? Welche Länder kommen als Ausrichter in Frage? Das IOC sucht verzweifelt nach potentiellen Gastgebern. Schon im vergangenen Dezember teilte der IOC mit, dass man die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2030 verschiebt.

Dadurch möchte man sich Zeit für die Prüfung aller Faktoren und Gespräche mit Experten verschaffen. Dabei ist die Frage nach dem Schnee oberstes Gebot. Immerhin: Ende März kam Hoffnung aufOlympia-Direktor Christophe Dubi gab nach Beratungen der IOC-Spitze bekannt, inzwischen mehr als sechs Städte und Regionen Interesse an der Ausrichtung von Winterspielen ab dem Jahr 2030 zeigen würden. Das IOC kämpft derzeit an allen Ecken und Enden um Bewerber. Grund dafür sind unter anderem die hohen Kosten und diverse Skandale in der Vergangenheit bei der Vergabe. Zuletzt war von Salt Lake City die Rede.

Schon 2002 war man Gastgeber der Olympischen Spiele. Doch man bevorzugt eher die Winterspiele 2034, wie der “Spiegel” berichtet. Nur im Notfall würde man auf 2030 ausweichen. Ein weiteres Problem: 2026 steigt in den USA die Fußball-Weltmeisterschaft, zwei Jahre später finden dort die Olympischen Sommerspiele statt. 2030 erneut ein Mega-Event auszutragen, wäre zu viel.

Hoffnungen ruhen auf Sapporo

Eine realistische Option scheint Sapporo (Japan) zu sein. Allerdings hängt vieles von der Bürgermeister-Wahl am Ostersonntag ab. Sollte Amtsinhaber Katsuhiro Akimoto das Rennen machen, würden sich die Chancen erhöhen. Denn nur er wäre bereit, die Winterbewerbung, die nach dem Bestechungsskandal in Tokio auf Eis gelegt wurde wieder zu beleben. Seine Kontrahenten lehnen diese Vorhaben strikt ab. Sapporo war bereits 1972 Gastgeber der Olympischen Spiele.

Wer wird die Olympischen Winterspiele 2030 austragen?APA/EXPA/JOHANN GRODER

Vancouver hat hingegen die Kandidatur auf Eis gelegt, nachdem man 2010 den Löwenanteil der Kosten stemmen musste. Die kurzzeitige Idee, Winterspiele in Frankreich, Schweiz und Italien auszutragen wurde schnell wieder ad acta gelegt. Mitte Februar gab Schweden bekannt, dass man gemeinsam mit Lettland eine Bewerbung anstrebt. Mangels Alternativen scheint dies ein durchaus realistisches Szenario zu sein.

Wie geht es aber nach 2030 weiter? Das IOC würde permanente Austragungsorte bevorzugen – also auch Orte, wo Schneesicherheit garantiert ist und alle nötigen Sportstätten vorhanden sind. Neben Vancouver ist der asiatische Markt mit Sapporo, Peking und Pyeongchang (bereits 2018 Gastgeber der Winterspiele) ebenfalls im Rennen. In Mitteleuropa ist wiederum der Widerstand der Bürger am größten. So scheiterten in Österreich, Deutschland und Schweiz beinahe alle Referenden. Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Kärnten gemeinsam mit Friaul (Italien) und Slowenien über eine Bewerbung für die Winterspiele 2034 nachdenkt. Konkret ist hier allerdings noch nichts.