Wenn Instagram plötzlich traurige Realität anstelle von bearbeiteten Scheinwelten zeigt, dann steckt eine ganz wichtige Message dahinter: Anlässlich des Welt-Flüchtlingstags am 20. Juni öffnet ein neuer Virtual Reality Filter von Amnesty International und der Wiener Agentur Warda Network die Tür in eine Realität, die sich stark von unserer unterscheidet – aber leider immer noch genauso echt ist.

Wo sich Realitäten unterscheiden: Einblicke schaffen Empathie

Weil die Möglichkeit, sich in die Lage eines anderen Menschen einzufühlen eine viel größere und nachhaltigere Wirkung erzielt, als das Wissen um die Existenz eines der guten Sache gewidmeten Tages, will der „Reality differs“-Filter Menschen zeigen, wofür sie wirklich spenden. Der Filter ermöglicht den Direktvergleich in den eigenen vier Wänden: Ein Blick durch das Smartphone lässt so via Virtual Reality eine Tür im Raum entstehen, hinter der sich eine typische, improvisierte Unterkunft verbirgt. In diesem virtuellen Raum verteilt finden sich Fakten zur derzeitigen Lage vieler Geflüchteter.

Ziel des Projekts ist es aber nicht nur zu informieren, sondern auch etwas zu verändern. Im Filter findet sich auch ein Spendenaufruf, der darum bittet, den Einsatz Amnestys für Geflüchtete zu unterstützen. Annemarie Schlack, Geschäftsführerin Amnesty International Österreich, erklärt die Idee hinter der Kampagne: „Die Idee, über eine interaktive Anwendung den Instagram-Nutzer*innen zu zeigen, was Geflüchtete Tag für Tag erleben, ist wirklich innovativ. Ich glaube, wir können uns gar nicht vorstellen, was die Menschen auf der Flucht ertragen müssen, aber so bekommen wir zumindest ein Gefühl, wie es sein muss, in notdürftigen Unterkünften zu leben.“

Wiener Werbeagentur unterstützt internationale Menschenrechte

Sowohl die Gestaltung als auch Umsetzung des Filters sind „made in Vienna“: Eine der erfolgreichsten und jungen Kreativagenturen Österreichs beweist hier nicht nur einmal mehr was sie können, sondern auch soziale Verantwortung: Die Tausendsassas von Warda Network wollten laut eigener Aussage schon länger mit Amnesty zusammenarbeiten und haben in diesem Fall ihr Können gerne pro bono angeboten.

„Hier geht es nicht um gute PR oder um eine weitere Werbekampagne, hier geht es um Menschenleben. Leider rückt die Dringlichkeit der Lage rund um Flüchtlinge auf der ganzen Welt durch die Reizüberflutung, der wir durch die täglichen Negativ-News immer wieder aufs Neue ausgesetzt sind, oft in den Hintergrund. Was dort passiert, ist zu weit weg, egal wie schrecklich die Bilder sind, die man sieht. Man stumpft ab – es fällt leicht, wegzuschauen. Mit dem virtuellen Filter, der die Realität der Flüchtlinge mitten in die eigenen vier Wände holt und im direkten Vergleich erlebbar macht, kann man nicht wegschauen – man taucht ein und beginnt die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Das ist ein Gamechanger für die Arbeit von NGOs“, erklärt Warda Network Gründer und Geschäftsführer Eugen Prosquill.

Social Media-Stars unterstützen Filter-Aktion zum Weltflüchtlingstag

Weder für die Erstellung des Filters, noch für die groß angelegte Social Media Kampagne, der sich am Sonntag auch viele namhafte Influencer wie zum Beispiel Lifestyle-Bloggerin Vada Müller anschließen, ist auch nur ein Cent geflossen. Im Gegenteil: Alle Teilnehmenden unterstützen den Spendenaufruf von Amnesty nicht nur, sie spenden auch selbst. Wer zum Weltflüchtlingstag selbst einen Blick durch die Tür und auf die andere Seite der Realität werfen möchte, kann das direkt unter diesem Link tun – alles, was man dafür braucht, sind ein Instagram-Account und eine aktive Internetverbindung.