Die erzwungenen Auftritte vor dem bereits langweilenden Untersuchungsausschuss sowie die immer wieder schon etwas verkrampft reanimierten Debatten über diverse Chats können der Landeshauptfrau von Niederösterreich und der ÖVP-Landespartei offenbar wenig schaden: Laut der neuesten Umfrage für die Niederösterreichischen Nachrichten (IFDD und Telemark, Sample: 809 online, 400 telefonisch) kann die ÖVP aktuell zwei Prozentpunkte im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage zulegen und käme jetzt bei einer aktuellen Wahl auf 41 %. Das wäre zwar noch immer deutlich unter dem Ergebnis der Landtagswahl 2018, aber mit Berücksichtigung sämtlicher Vorfälle in der Bundes-ÖVP im Jahr 2021 ein durchaus gutes Ergebnis.

Die SPÖ hat hingegen etwas Grund zur Sorge: Mit dem Beginn des Wahlkampfs verlieren die nö. Sozialdemokraten noch einen Prozentpunkt und liegen nun bei 24 %. Ob die wechselnde Kursführung in der Migrations-Thematik oder die Performance des Spitzenkandidaten der SPÖ im Wahlkampf schadet, kann aus der Umfrage für die NÖN nicht herausgelesen werden.

Mit dem beginnenden Wahlkampf steigen die Umfragewerte: Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)

Helfen Niederösterreichs FPÖ-Chef die TV-Auftritte?

Die FPÖ kann jedenfalls trotz der Dramatik mit Zuwanderungswellen nur etwas an möglichen Wählern zulegen: Plus 1 Prozentpunkt dokumentiert die neue Umfrage, die niederösterreichischen Blauen unter Udo Landbauer kämen jetzt auf 17 %, immerhin wäre das deutlich besser als 2018 (14,8 %). Landbauer punktet aktuell mit zahlreichen TV-Auftritten, etwa auch bei eXXpressTV und oe24 – die FPÖ hat die neuen Medien als wichtigen Reichweitenbringer erkannt.

So richtig Sorgen müssen sich aktuell die Grünen und die NEOS vor dem für 29. Jänner geplanten Wahltag in Niederösterreich machen: Die Grünen stagnieren bei 8 %, die Pinken verlieren gegenüber den vergangenen Studie einen Prozentpunkt. Große Erfolge werden für die Grünen ohnedies kaum zu erwarten sein, solange grüne Politikerinnen wie Leonore Gewessler oder Sigi Maurer meist nur aufgrund von irritierenden Aussagen und/oder Skandalen in den Medien aufscheinen.

Interessant auch: Nach den jüngsten innerparteilichen Turbulenzen käme die MFG auf nur noch 2 % der Stimmen, diese Tendenz nochmals umzudrehen, dürfte ziemlich schwer zu schaffen sein.

Punktet bei TV-Auftritten: Udo Landbauer (FPÖ), hier im Bild mit eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt
Die aktuelle Umfrage für die NÖN.