Mit der umstrittenen Abschaffung der Wehrpflicht wurde der Personalstand der Bundeswehr immer weiter reduziert. Von einst 500.000 Mann ist die Truppe auf 280.000 geschrumpft. Heute leisten nur noch Zeit- und Berufssoldaten Dienst an der Waffe.

Doch viele von ihnen quittieren vorzeitig den Dienst, was das Nachwuchsproblem in Heer, Luftwaffe und Marine zusätzlich verschärft. Die Bundeswehrführung hat deshalb untersuchen lassen, was die Gründe für den vorzeitigen Ausstieg der Soldaten sind. Jeder Abbrecher wurde schriftlich befragt.

Das Ergebnis überraschte die Militärs. Es war nicht etwa der Dienst, der die Soldaten frustrierte, es war für sehr viele vor allem das frühe Aufstehen. Um 5.30 Uhr werden die Soldaten geweckt, Punkt 7 Uhr müssen sie vor ihren Kompanie-Gebäuden antreten. Frisch geduscht, gekämmt und rasiert. Das Frühstück haben sie da auch schon hier sich.

Vielen ist das einfach zu früh, sie gaben an, den ganzen Tag nicht richtig auf Touren zu kommen. Was sich übrigens mit zivilen medizinischen Studien deckt.

Fallschirmjäger jetzt schon die ausgeschlafenste Truppe

Die Bundeswehr reagiert jetzt, wie das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” zuerst berichtete. Unter dem “Kommando 0800” probt ein Fallschirmjäger-Bataillon das Ausschlafen. Dort wird seit Monaten erst um 8 Uhr in der Früh angetreten. Der Dienst verlängert sich entsprechend von gewöhnlich 16.30 Uhr um eine Stunde.

Generalinspekteur Eberhard Zorn (62), der ranghöchste Offizier der Bundeswehr, sagt: “Erste Rückmeldungen zeigen, dass die Abbrecher-Quote in der Einheit gesunken ist.”  Der Feldversuch soll ausgeweitet werden.