Schenkt man einer Studie des SPÖ-nahen Momentum-Instituts Glauben, so wollen 47 Prozent der Österreicher eine Klima-Steuer. Auch sprechen sich zwei Drittel der Befragten für eine Vermögenssteuer aus. Generell finden die meisten Befragten, dass Wohlstand in Österreich ungerecht verteilt ist und die Reichen mehr zahlen sollten.

70 Prozent finden, dass Wohlstand ungerecht verteilt ist

Laut Studie wird die Erhöhung der Steuern auf Unternehmensgewinne von 55 Prozent der Befragten gewünscht. Grundsätzlich sind sieben von zehn Menschen im Land der Meinung, dass Einkommen und Vermögen ungerecht verteilt sind.

Mit jeweils 70% ist laut SORA-Studie die überwiegende Mehrzahl der Menschen in Österreich davon überzeugt, dass bei uns Einkommen und Vermögen ungerecht verteilt sind. Diese Einschätzung zieht sich durch alle Klassen, wobei sie in den unteren Klassen noch einmal deutlicher ausfällt als in den oberen. So denken 73% der unteren Klassen, dass Einkommen in Österreich ungerecht verteilt ist, dasselbe gilt für 58% der oberen Klassen.

Asoziale "Politik untergräbt Legitimation unserer Demokratie"

Mit dieser Befragung wolle man auf “eines der relevantesten Probleme unserer Zeit, dem sich zuspitzenden Auseinanderklaffen von arm und reich” aufmerksam machen, betonte der BWL-Professor Leonhard Dobusch vom Momentum Institut bei der Präsentation der Studie am Dienstag. Erhoben wurden für die Studie die Einstellungen von 2000 Menschen ab 16 Jahren mit Hauptwohnsitz in Österreich. Die Befragung mittels standardisiertem Fragebogen fand im Zeitraum Juli bis September 2022 statt..

Wer die Einkommens- und Vermögensverteilung als ungerecht ansieht, zweifle auch häufiger am politischen System allgemein, so Dobusch. So empfinden nur 22 Prozent, dass das politische System in Österreich funktioniere. “Die Überzeugung, dass Einkommen und Vermögen in Österreich ungerecht verteilt sind, teilen Menschen über alle Klassen hinweg. Eine Politik, die dieses Verteilungsproblem ignoriert, untergräbt damit letztlich auch die Legitimation unserer Demokratie”, sagte Dobusch.

80 Prozent wollen Steuersenkung auf Lebensmittel

Abgefragt wurde auch die Bewertung konkreter politischer Maßnahmen. Mit 80 Prozent spricht sich eine deutliche Mehrheit für eine Senkung der Steuer auf Lebensmittel und für Steuersenkungen für Beschäftigte aus. Besonders spannend: Den Studienergebnissen zufolge wollen 47 Prozent der Österreicher eine weitere klimabezogene Steuer. Außerdem sind 67 Prozent der Befragten für eine Vermögenssteuer sowie 50 Prozent für eine Erbschaftssteuer. Mehr als die Hälfte der Befragten spricht sich außerdem für höhere Steuern für Unternehmer aus.

Neun von zehn Menschen sind außerdem für Lohnerhöhungen in Branchen mit niedriger Bezahlung und für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in besonders anstrengenden Berufen. Ebenso sind aber auch 62 Prozent für strengere Bestimmungen für arbeitslose Menschen, damit diese schneller eine Arbeit annehmen müssen. Für eine dauerhafte Erhöhung des Arbeitslosengeldes sprechen sich hingegen nur 26 Prozent der obersten und 34 Prozent der untersten Klasse aus.