“Ein Rücktritt von Peter Hanke ist unvermeidbar, da lässt sich nichts mehr beschönigen”, kennt auch der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp die Hintergründe zum aktuellen Mega-Finanzskandal der Wien Energie. Wie eXXpress-Leser wissen, war Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) noch auf einem netten Yacht-Urlaub, als sich schon seit Freitag die Alarmmeldungen über die neuen finanziellen Extrem- Belastungen der Wien Energie überschlugen.

Die Mainstream-Medien haben dieses Kuriosum, dass der Eigentümer-Vertreter nicht einmal in der schwersten Stunde seines Prestige-Unternehmens nach Wien zurückkehrt, auffällig verschwiegen: Wien Energie und die Stadtwerke sind bekanntlich wichtige Werbekunden. Auch der eXXpress ist von einem Mitarbeiter der Stadt Wien aufgefordert worden, darüber nicht zu berichten.

Dennoch recherchierte das eXXpress-Team weiter in diesem Fall – und nun sind gleich drei Gründe bekannt, warum der Yacht-Urlaub Hankes vertuscht werden sollte.

Waren mit Finanzstadtrat Hanke im Adria-Hafen: Karin Rest und Robert Moser

Bekannter Lobbyist traf Hanke

Und das sind die Gründe, warum die Öffentlichkeit nichts vom Yacht-Urlaub des sozialdemokratischen Wiener Finanzstadtrats erfahren sollte:

Erstens dürfte Peter Hanke ziemlich peinlich sein, dass er aufgrund seines Segel-Vergnügens den Bundeskanzler, die Energie-Ministerin, den Finanzminister und auch den Chef der Finanzprokuratur beim Krisengipfel am Sonntagabend versetzt hat. Was ja auch wirklich heftig ist: Der Eigentümer-Vertreter jenes Unternehmens, das um einen 2-Milliarden-Kreditrahmen bei der Bundesregierung bettelte, war einfach nicht anwesend – weil er nicht rechtzeitig von seinem Urlaubsort weggefahren ist.

Zweitens sollte wohl niemand erfahren, dass Hanke bei seinem Urlaub auch einige Zeit mit einem ziemlich bekannten Wiener Lobbyisten verbracht hat, nämlich mit Robert Moser. Der hat bereits mit dem etwas berüchtigten Peter Hochegger – beteiligt an der Telekom-Affäre und erstinstanzlich verurteilt im BUWOG-Krimi – gearbeitet. Und Moser soll mit noch einem ebenfalls gut bekannten Unternehmer eine durchaus freundschaftliche Beziehung haben.

Wird durch den Wien-Energie-Skandal ebenfalls massiv belastet: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)

Auch Urlaubs-Plausch mit Aufsichtsrätin der Wiener Stadtwerke

Der dritte Grund ist besonders pikant: An mindestens einem Urlaubstag plauderte Hanke im Urlaub auch mit der Lebensgefährtin von Robert Moser, der Rechtsanwältin Karin Rest. Und die ist nicht nur Aufsichtsrätin bei der Wien Holding, sondern auch Aufsichtsrätin bei den Wiener Stadtwerken, der Muttergesellschaft der 100- %-Tochter Wien Energie.

Der für die Wien Energie verantwortliche SPÖ-Stadtrat saß also gemeinsam mit einer Aufsichtsrätin der Wiener Stadtwerke zu einem Zeitpunkt in einem Adria-Hafen, als der Stromkonzern in Wien eben untergehen zu drohte und um zwei Milliarden Euro Staatshilfe ansuchen musste.

Karin Rest hat sich übrigens im Jahr 2019 auch für den Job der Stadtrechnungshof-Direktorin beworben. “Das wäre jetzt wirklich kurios, wenn sie das Handeln Hankes beim Fall Wien Energie prüfen sollte – und die beiden noch kurz zuvor Urlaubsfreunde gewesen sind”, meinte eine Rathaus-Insiderin.

Vom Büro des Finanzstadtrats erhielt der eXXpress dazu folgende Stellungnahme: „Es war kein gemeinsamer Urlaub der erwähnten Personen, sie waren jedoch zu einem Zeitpunkt im selben Hafen. Die angesprochenen Personen haben sich auf einen Kaffee getroffen.“

Die Affäre um die Finanzkrise der Wien Energie - sollen die verantwortlichen Politiker zurücktreten?