Auch bei wichtigen Themen wie erneuerbare Energien oder Klimagesetz gehe nichts weiter, “in Bereichen wie Glyphosat oder Tierschutz werden die Grünen von der ÖVP überhaupt über den Tisch gezogen”, so Leichtfried.

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (kurz EAG) soll künftig die Neuorganisation der Ökostrom-Förderung regeln. Ziel ist, bis 2030 100 Prozent des Stromverbrauchs in Österreich aus erneuerbarer Energie – also Sonne, Wasser, Wind und Biomasse – zu decken. Insgesamt geht es um zehn Gesetze, die überwiegend Zweidrittel-Mehrheit benötigen. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) habe im März “viel zu spät die Regierungsvorlage für das Gesetzespaket präsentiert”. Eigentlich hätte das EAG bereits am 1. Jänner 2021 in Kraft treten sollen. “Die jetzigen parlamentarischen Verhandlungen laufen leider teilweise sehr zäh wegen der unterschiedlichen Interessenslagen von ÖVP und Grünen. Selbst wenn die Regierung jetzt einen Zahn zulegt, wird das Gesetz in der Praxis wohl erst im Herbst operativ starten können. Der Unmut in der Branche über die Verzögerungen ist groß”, schildert Leichtfried.

SPÖ kritisiert, dass in wichtigen umweltpolitischen Fragen nichts weiter geht

Weiters habe die türkis-grüne Regierung noch immer keine Klimaziele für 2021 beschlossen, obwohl die bisherigen Ziele im Klimaschutzgesetz mit Ende 2020 ersatzlos ausgelaufen seien. “Österreich hat seit über 150 Tagen keine gesetzlich vorgeschriebenen Klimaziele.” Noch immer offen sei zudem die CO2-Bepreisung im Rahmen einer ökologischen Steuerreform. “Außer Gerüchten gibt es zur ökologischen Steuerreform nichts.” Und obwohl Ministerin Gewessler immer wieder betont, dass das 1-2-3-Ticket noch dieses Jahr in Kraft treten soll, fehle für das bundesweite Ticket weiter eine Einigung mit vier Ländern, darunter die Steiermark. (APA)