Der Dachverband Sport Austria schlägt in einer Aussendung Alarm! Konfrontiert mit Teuerungen, die den organisierten Sport auf das kommende Jahr gerechnet mit 181 Millionen Euro (SportsEconAustria) belasten, droht mittlerweile vielen – insbesondere sportstättenbetreibenden – Vereinen der wirtschaftliche Kollaps. Der Betrieb konnte dank guter Corona-Unterstützungsmaßnahmen aufrecht erhalten werden. Allerdings könnten Teile unter der Last der Teuerungslawine zusammenbrechen.

Darauf verweist auch Präsident Hans Niessl: “Die Teuerungslawine rollt einfach über unsere Vereine hinweg.” Niessl bedankte sich auch für die Unterstützung und für die historische Erhöhung des Sportbudgets von 80 auf 120 Millionen Euro. “Um die Aufrechterhaltung der Vielfalt der österreichischen Sportkultur zu sichern, müssen wir die Bundesregierung aber ersuchen, die Teuerungslawine wie bei Haushalten und Unternehmen auch für den gemeinnützigen Vereinssport rasch mit einem Energiekostenzuschuss abzufedern,” erklärte der Sport-Austria-Präsident beim Treffen der Präsidenten der Sport Austria-Mitgliedsverbände im Haus des Sports in Wien.

Diskussion um Pauschale Reiseaufwandsentschädigung

Die öffentliche Hand werde im Jahr 2022 inflationsbedingte Mehreinnahmen aus dem Sport in Höhe von 106 Millionen Euro lukrieren und dürfe 2023 sogar mit 202 Millionen Euro (SportsEconAustria) rechnen. Niessl: “Einen Teil dieser Mehreinnahmen für einen Energiekostenzuschuss (z.B.: 80% nach dem alten, 20% nach dem aktuellen Preis) zu verwenden, wäre deshalb nur fair und richtig! Denn wie in der Corona-Krise sehen wir uns mit dem Problem konfrontiert, dass gemeinnützige Vereine keine Überschussrücklagen bilden dürfen, die über ein Mindestmaß hinausgehen. Dementsprechend stehen kaum Rücklagen zur Verfügung, um insbesondere die Energiekosten zu stemmen.”

Das Sportbudget wurde kürzlich erhöhtSport Austria/Leo Hagen

Allerdings ist die Teuerung nicht das einzige Problem. Es gibt darüber hinaus Diskussionen rund um die Pauschale Reiseaufwandsentschädigung (PRAE) für gemeinnützige Sportvereine. Diese wurde seit ihrer Einführung im Jahr 2009 nie inflationsangepasst! Eine zeitnahe Anhebung ist deshalb aus Sicht von Sport Austria unumgänglich, um die wichtigen ehrenamtlichen Säulen des gemeinnützigen Sports aufrecht zu erhalten.

Ebenso notwendig ist eine Bürokratie-Entlastung der Verbände bei der Fördermittelabwicklung. Diese gestaltet sich im Digitalzeitalter noch überaus traditionell, ist also immens zeit- und daher kostenintensiv. Im Sinne eines effizienten Fördermittel-Einsatzes erscheint eine Verwaltungsvereinfachung auf der Höhe der Zeit dringend nötig.