Der Breitensport hat es derzeit nicht leicht. Laut der aktuell geltenden Verordnung dürfen bei Zusammenkünften lediglich 25 Personen gemeinsam aktiv sein. Sport Austria Präsident Hans Niessl fordert daher die Aufhebung dieser Regelung sowie eine höhere Zuschauer-Obergrenze. Darüber hinaus soll es angesichts der bevorstehenden Impfpflicht auch für nicht vollständig Immunisierte die Möglichkeit geben, auf nicht-öffentlichen Sportstätten wieder Sport ausüben zu dürfen.

Niessl: “Unser aktuell brennendstes Thema ist nach wie vor die sofortige Aufhebung der 25-Personen-Regel im Sportbereich! Leider stoßen wir aber im Gesundheitsministerium mit unserem Wunsch, sportartentypische Team-Größen zu erlauben, auf taube Ohren. Das Grundproblem ist, dass in der 25er-Regel viele gesellschaftliche Bereiche über einen Kamm geschoren wurden, die aber letztlich nicht vergleichbar sind. Was hat ein privates Fest beim Wirten mit einem Spiel einer Team-Sportart zu tun? Im Sport gibt es Präventionskonzepte, Contact Tracing sowie Präventionsbeauftragte!”” meint der Sport Austria-Präsident.

Corona hat bereits Austrittswelle verursacht

Das Gesundheitsministerium bestätigte in der vergangenen Woche, dass Trainer und Schiedsrichter – also jene Personen, die  für die Durchführung der Zusammenkunft erforderlich sind – nicht zur 25-Personen-Obergrenze zu zählen sind. Laut Niessl sei dies jedoch unterm Strich nicht zielführend, da auch die Ersatzspieler für die Durchführung notwendig sind.

“Die Regelung macht Spiele für Breiten-Sportvereine nach wie vor nahezu undurchführbar und gefährdet deren Meisterschaftsbetrieb! Corona hat schon eine Austrittswelle aus den Sportvereinen verursacht, nun könnte eine weitere drohen. Das kann doch nicht im Sinne eines Gesundheitsministeriums sein! Deshalb ist es umso unverständlicher, dass man heute unseren Antrag auf Neuinterpretation der 25-Personen-Regel, dass auch Ersatzspieler nicht zu den 25 Personen dazuzuzählen sind – abgelehnt hat. Hiermit erneuern wir aber die Forderung der Aufhebung der 25er Regelung für den Sportbetrieb!”

Eine weitere Forderung des Sport Austria-Präsidenten betrifft den Umgang mit noch nicht Vollimmunisierten. Nach dem Ministerrat am Montag wurde das Ende des allgemeinen Lockdowns für Ungeimpfte bekanntgegeben. Niessl fordert nun auch für Ungeimpfte Perspektiven im Sport: “Zur Frage der Impfpflicht gibt es viele Meinungen. Faktum ist, dass sie kommt. Angesichts dessen ist es aus unserer Sicht sinnvoll, das Betreten von nicht-öffentlichen Sportstätten – wie schon gehabt – bereits nach der ersten Teilimpfung in Kombination mit einem Test zu ermöglichen.” Derzeit ist das nur vollständig Geimpften und Genesenen gestattet.

Darüber hinaus wünscht sich der Sport Austria-Präsident auch in der Frage der erlaubten Besucher bei Sportveranstaltung ein Umdenken: “Am Dienstag waren in Schladming in einem weitläufigen Areal 1000 Zuseher zugelassen. In der Schweiz bei den Lauberhorn-Rennen waren es bis zu 20.000 Fans. Omikron gibt es da wie dort… Deshalb schlagen wir vor, dass so wie in anderen Ländern, die im Infektionsgeschehen vor uns liegen, nach Erreichen des Höhepunkts der Omikron-Welle (in rund zwei Wochen) wieder rasch mehr Zuseher – indoor wie outdoor – zugelassen werden.“ Nachsatz des Präsidenten: “Österreichs Sport hat sich immer für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Corona-Thema stark gemacht. Das bleibt auch so. Aber neue Mutationen ergeben auch neue Situationen. Und auf diese sollte man flexibel reagieren.”