AfD-Politiker greift Manuel Neuer an: „Schwuchtelbinde statt Nationalfarben“
Der frühere Fraktionschef der AfD Rheinland-Pfalz, Uwe Junge, äußerte sich am Samstag auf Twitter abfällig über die Regenbogen-Armbinde, die Deutschland-Goalie Manuel Neuer beim Spiel gegen Frankreich getragen hatte. Sein Tweet sorgte für Empörung.
Er bezeichnete die Regenbogen-Binde als „Schwuchtelbinde“, die statt den Nationalfarben getragen werde. Es fehle nur noch der Kniefall und die deutsche Nationalmannschaft würde noch mehr Fans verlieren. „Muss man sich leisten können,“ so der ehemalige Bundeswehroffizier Junge.
Deutsche wollen Allianz-Arena in Regenbogenfarben leuchten lassem
Hintergrund des Tweets sind Überlegungen des deutschen Fußballbunds, die Allianz Arena in München am Match-Abend gegen Ungarn in den Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen. Damit wolle man ein Zeichen gegen die Politik Viktor Orbans setzen. In Ungarn lies Orban per Gesetz das positive Darstellen von Homosexuellen in Werbungen und in öffentlich zugänglichen Medien verbieten. Auch dürfen sich Unternehmen öffentlich nicht mehr für die Rechte von Schwulen und Mitgliedern der LGBTQ-Community einsetzen. Sogar bestimmte Hollywoodfilme sollen auf dem Verbotsindex gelandet sein.
Junge entschuldigte sich für Begriff, wich aber nicht von Meinung ab
Da der Tweet in Deutschland für Aufruhr in sozialen Medien sorgte, löschte Junge sein Statement wieder. Er entschuldigte sich für den Begriff „Schwuchtelbinde“, wich aber nicht von seiner Meinung ab, dass solche politischen Statements „an oder auf dem Trikot der Nationalmannschaft nichts zu suchen“ hätten.
Auch Dauer-Twitterer und Corona-Hardliner Karl Lauterbach (SPD) äußerte sich zu Junges‘ Posting. Dies zeige, „wie schrecklich intolerant Deutschland wäre, wenn die AfD mitregieren würde.“
Solche Kommentare zeigen, wie schrecklich intolerant Deutschland regiert würde, wenn jemals die @AfD mitregieren würde. Alle demokratischen Parteien müssen daher zusammenstehen beim Prinzip: egal was auch kommt, niemals eine Koalition mit der @AfD. https://t.co/4Uw1Xo1Egg
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) June 19, 2021
Die AfD distanzierte sich bis jetzt nicht von Junge, AfD Fraktionschefin Alice Weidel meinte aber gegenüber der Bild-Zeitung, dass das Posting „eindeutig zu weit“ gegangen wäre. Sie empfahl ihrem Kollegen, „die Partei zu verlassen.“
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