
Alle jagen Max Verstappen: Kampf um den Formel-1-Weltmeistertitel
In der Formel 1 kündigt sich ein wahres Gemetzel um den WM-Titel 2025 an. Die vier Spitzenteams McLaren, Ferrari, Red Bull und Mercedes liegen extrem knapp beieinander.
“Stand heute habe ich das Gefühl, dass McLaren das Team ist, das es zu schlagen gilt”, sagte Ferrari-Ass Charles Leclerc vor Kurzem bei einem PR-Termin und gab damit die allgemeine Meinung nach den Testfahrten in Bahrain wieder. “Aber die wahre Performance wird sich erst zeigen, wenn wir zum Qualifying nach Australien kommen.” In Melbourne findet am Sonntag (5.00 MEZ/live ORF 1, Sky) das erste von erneut 24 WM-Rennen statt. Neue Kurse sind in diesem Jahr nicht dabei, der Österreich-Grand-Prix auf dem Red Bull Ring in Spielberg steigt am 29. Juni.
Norris Favorit der Buchmacher
Bei den Wettanbietern gibt es für McLaren-Pilot Lando Norris die geringsten Quoten, dahinter folgen Max Verstappen und Leclerc. Eine seriöse sportliche Prognose vor der 76. Formel-1-Saison zu treffen, ist aber schlicht unmöglich. “Ich weiß, dass ich zu Beginn dieser Saison für viele Leute der Favorit bin und dass wir als Team die Favoriten sind”, meinte Norris selbst. Er könne nur sagen, dass es “eine sehr spannende Saison mit vielen engen Rennen” wird. Unter den Spitzenteams ist der Konstrukteurs-Weltmeister 2024 übrigens das einzige, das auf ein bewährtes Duo setzt. Auch der Australier Oscar Piastri greift weiter ans McLaren-Lenkrad.
Der werdende Vater Verstappen könnte der zweite Fahrer nach Michael Schumacher mit fünf WM-Titeln in Serie werden. Wie schnell der RB21, das erste Red-Bull-Gefährt ohne Beteiligung von Designer Adrian Newey, wirklich ist, wird sich zeigen. “Ich denke, schon letztes Jahr war es nicht einfach”, sagte der Niederländer. “Wir hatten natürlich einige Siege, aber nicht so viele, wie wir gerne gehabt hätten.” Neben Verstappen soll der Neuseeländer Liam Lawson konstanter punkten als zuletzt Sergio Perez.
Leclerc hat beim schillerndsten Team plötzlich die schillerndste Persönlichkeit der Formel 1 als Stallrivalen neben sich. Hamiltons sieben WM-Titel, 105 Siege, 202 Podestplätze und 104 Pole Positions sind alles Rekorde. Ferrari wartet seit 2008 auf einen WM-Triumph. “Ich habe das Gefühl, dass wir so gut vorbereitet sind, wie es in der kurzen Zeit, die ich hatte, möglich war”, betonte der Brite. Er freue sich “einfach darauf, loslegen zu können”. Sein Nachfolger bei Mercedes ist der erst 18-jährige Italiener Andrea Kimi Antonelli. Der Teamkollege von George Russell ist stolze 22 Jahre jünger als Hamilton. Auf Basis der Testdaten dürfte Williams – mit Neuankömmling Carlos Sainz als Leader – das Team sein, das im Winter den größten Sprung gemacht hat.
Großer Umbruch wirft Schatten voraus
Im Hintergrund sind die Vorbereitungen für die Saison 2026 mit ihren gewaltigen Umwälzungen im Reglement, neuen Teams und Herstellern bereits im Gang. Die Arbeit an den neuen Motoren und neuen Autos stellt alle vor besondere Herausforderungen. Denn die Rennställe müssen den Zeitpunkt finden, an dem sie die Entwicklung für 2025 einstellen und sich voll auf 2026 konzentrieren, um ein bestenfalls auf mehrere Jahre konkurrenzfähiges Paket zusammenzustellen. Doch je enger der WM-Kampf wird, desto länger werden die Topteams das aktuelle Modell weiterentwickeln wollen.
Eine weitere Nebengeschichte zum 75-Jahr-Jubiläum der Formel 1 ist der von Hamilton und Brad Pitt mitproduzierte Kinofilm “F1”, der im Juni in die Kinos kommen wird. Wird es der Blockbuster sein, auf den der Sport hofft, um seine Popularität nach dem Erfolg der Netflix-Serie “Drive to Survive” noch einmal zu steigern? Auch die Fehde zwischen den Fahrern und dem Automobil-Dachverband FIA, dessen Präsident Mohammed Ben Sulayem rigoros gegen das Fluchen der Fahrer vorgehen will, wird für weiteren Gesprächsstoff sorgen.
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