Da ist Anna Gasser ein großer Brocken vom Herzen gefallen. Die Kärntnerin (30) kämpfte bei ihrem ersten Einsatz in Zhangjiakou zwar mit Schlampigkeitsfehlern. Am Ende qualifizierte sich Gasser dank eines besseren zweiten Laufs in der Slopestyle-Qualifikation mit 75 Punkten ohne Zittern als Vierte den Aufstieg. Das Finale der Top 12 findet in der Nacht auf Sonntag (2.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit) statt.

Über die Rails waren bei Gassers erstem Durchgang Unsicherheiten erkennbar, was sie später mit Nervosität begründete. “Sobald ich auf den Kickern bin, dann bin ich nicht mehr nervös. Bei den Rails sind meine Füße nicht ganz so locker. Morgen muss ich es schaffen, diese Lockerheit zu finden.”

Gasser merzte Anfangsschwierigkeiten aus

Die Anfangsschwierigkeiten merzte sie am Samstag mit dem zweiten Run aus. Bei extremer Kälte, aber weniger Wind als befürchtet schloss Gasser mit einem “Backside 720 Weddle” und einem nicht weniger souveränen “Frontside 720 Weddle” ab. Quali-Beste war Zoi Sadowski Synnott aus Neuseeland (86,75) vor der Japanerin Kokomo Murase (81,45).

“Mir ist ein sehr großer Stein vom Herzen gefallen. Dass ich bei meinem ersten Run, meinem Sicherheitsrun, so einen Fehler beim Rail einbaue, hätte wirklich nicht sein müssen. Ich habe gewusst, dass der erste nicht fürs Finale reichen würde.” Dass ihr in diesem “leichten Lauf” so ein Schnitzer passiert sei, habe sie geärgert. “Das war der Run, bei dem ich mich eigentlich gar nicht mehr konzentrieren musste.”

Schwierigkeitsstufe der Tricks soll gesteigert werden

In der Medaillenentscheidung wolle sie die Schwierigkeitsstufen ihrer Tricks steigern: “Ich werde aus dem ersten Flip einen Double machen, am zweiten mache ich auch einen Double und wenn ich das gestanden bin, dann probiere ich am letzten Kicker noch etwas nachzulegen. Den Front Sieben lass ich vielleicht, den könnte ich aber noch auf einen Double 10 aufstocken. Ich muss mir die Verhältnisse anschauen.”

2018 hatte Gasser in Pyeongchang die erstmals vergebene Olympia-Goldmedaile im Big Air gewonnen. Im Slopestyle-Bewerb hatte sie wie zahlreiche Konkurrentinnen mit dem böigen Wind zu kämpfen und belegte als Mitfavoritin am Ende nur den 15. Rang.