Austria-Kapitän Fischer tobt Pleite in Hartberg: "Richtige Scheißsituation!"
Die Austria befindet sich in der Krise. Die Veilchen mussten nach der Länderspielpause eine 1:2-Niederlage in Hartberg hinnehmen. Kapitän Manfred Fischer fand nach der Pleite seiner Mannschaft klare Worte.
Die Austria steckt früh in dieser Saison in einer Krise. Die Wiener wollten eigentlich Offensivspektakel bieten. Nach sieben Bundesliga-Runden ist davon allerdings praktisch nichts zu sehen. Bislang haben die Veilchen lediglich fünf Treffer erzielt. Das 1:2 in Hartberg am Sonntag war für die Austrianer bereits die vierte Niederlage in der laufenden Saison. So steht man derzeit nur auf Platz zehn in der Tabelle. “Wir haben uns das anders vorgestellt”, sagte Trainer Michael Wimmer. Seine Spieler wurden deutlicher.
“Ich bin jetzt zwei Jahre da. Es ist jetzt die erste richtige Scheißsituation, in der wir uns befinden”, meinte Kapitän Manfred Fischer auf Sky. Auch Andreas Gruber war bedient. “Das war einfach zu wenig”, sagte der Torschütze zum frühen 1:0 der Austria. Nach ersten Unsicherheiten brach das Spiel der Wiener aber zusammen. Negativer Höhepunkt: Hartbergs 2:1, als der sonst starke Christian Früchtl ein Slapstick-Gegentor wie zuletzt Matan Baltaxa beim Remis gegen Klagenfurt produzierte. “Wir bekommen Tore, die keine andere Mannschaft bekommt. So ehrlich muss man sein”, meinte Gruber dazu.
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— FK Austria Wien (@FKAustriaWien) September 17, 2023
Das Gebilder der Wiener austria war in der Oststeiermark ein höchst instabiles. Sogar Hartbergs Trainer Markus Schopp meinte, dass die Gäste auch 2:0 hätten führen können. Zu Beginn sah alles noch gut aus, das Pressing passte. Doch die Steirer blieben geduldig, stellten sich besser auf den Gegner ein und konnten eine immer fehleranfälliger werdende Austria bestrafen. Ein ums andere Mal rannte die Wimmer-Elf in Konter. Dass ein Dominik Fitz, Reinhold Ranftl oder auch Fischer seit Wochen von der Bestform weit entfernt scheinen, tut ihr Übriges dazu.
Coach Wimmer sprach von einer "gewissen Enttäuschung"
Fischer monierte “blöde Fehler, die uns seit Wochen begleiten. Wir kommen aus dem Nichts zu Unsicherheiten”. Nebenmann James Holland merkte an, dass man “manchmal ein bisschen naiv” spiele – er war mit dieser Analyse nicht der erste Austria-Profi in dieser Saison. Die Austria-Anhängerschaft blickte derweilen ein wenig traurig nach Berlin. Dort schoss Haris Tabakovic die Hertha mit drei Toren zum Sieg. Seit dem Abgang des Schweizers ist Gruber vorne praktisch Alleinunterhalter. Hoffenheim-Leihgabe Fisnik Asllani weilt noch zu kurz in Wien für eine Beurteilung. In der halbstündigen Überzahl nach dem Ausschluss von Hartbergs Ousmane Diakite brachte die Austria jedenfalls keinen einzigen gefährlichen Torschuss zustande.
Coach Wimmer sprach von einer “gewissen Enttäuschung, die drin ist in den Köpfen, die nicht rausgeht”. Das Hartberg-Spiel dürfte zur Aufarbeitung wenig beigetragen haben. “Ich kann reden was ich will, das Wichtigste ist ein Erfolgserlebnis”, sagte Wimmer auch. Man müsse eine Partie auch einmal “dreckig” zu Ende bringen. Die nächste Chance darauf ergibt sich am Samstag in Altach. Die Vorarlberger liegen drei Zähler vor der Austria. Wenig Erfreuliches hatte am Rande des Hartberg-Spiels auch Austria-Präsident Kurt Gollowitzer zu berichten. Er gab im Sky-Interview an, dass der bekanntlich finanziell angeschlagene Club ein “Sparprogramm” fahren müsse. Der sportliche Bereich soll davon aber nicht betroffen sein.
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