Sebastian Samuelsson ist kein großer Fan von Thomas Bach. Der schwedische Biathlon-Star übte scharfe Kritik am IOC-Präsidenten. Bach erklärte unlängst, dass man darüber nachdenke, russische und weißrussische Athleten wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen. Derzeit sind Athleten aus diesen Ländern aufgrund des Angriffskrieges in der Ukraine von Wettkämpfen mit wenigen Ausnahmen ausgeschlossen. Das könnte sich jedoch bald ändern. Konret hat sich FIS-Generalsekretär Michel Vion dazu geäußert: ““Das IOC beginnt mit den internationalen Verbänden daran zu denken, ihnen die Türen zu öffnen. Sport soll unabhängig von der Politik gesehen werden,” erklärte der Franzose beim Forum Nordicum in Kranjska Gora (Slowenien).

Das schmeckt Samuelsson allerdings überhaupt nicht. “Er war der beste Freund der Russen, sogar während ihres Dopingskandals. Manchmal frage ich mich, was er von seiner pro-russischen Haltung hat. Es ist wirklich seltsam,” meint der Schwede gegenüber der Zeitung Expressen.

Sebastian Samuelsson kritisierte IOC-Präsident BachAPA/AFP/Lehtikuva/Vesa Moilanen

Das gute Verhältnis zwischen Putin und Bach ist kein großes Geheimnis. “Schon über so etwas (Rückkehr der russisschen und weißrussischen Athleten, Anmkerkung) nachzudenken, ist lächerlich. Die meisten Menschen stimmten zu, als sie im Frühjahr ausgeschlossen wurden. Und seitdem hat sich nichts bewegt. Nichts geschah, was eine Änderung der Entscheidung rechtfertigen würde,” meinte Samuelsson weiter.

IOC-Präsident Thomas BachAPA/AFP/DENIS BALIBOUSE

Erst kürzlich teilte der internationale Biathlon-Verband nach einem Kongress mit, dass russische und weißrussische Sportler auch in der kommenden Saison nicht an Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Beim Internationalen Skiverband FIS sieht man die Sache offenbar anders. Laut der FIS wäre ein Start noch im Laufe dieser Saison unter neutraler Flagge und Nationalhymne denkbar. Das sind die Russen nach dem Dopingskandal mittlerweile gewohnt. Schon bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 oder in Peking 2022 traten die Sportler unter neutraler Flagge an.

Doch das ist für Samuellson zu wenig: “Diese Lösung hat sich jedoch als nicht ausreichend erwiesen. Ich habe selbst gesehen, dass es nicht wichtig war, dass sie das Russische Olympische Komitee auf ihre Kleidung geschrieben hatten. Jeder weiß, dass sie Russland repräsentieren. Hören Sie sich die russischen Kommentatoren an, sie sprechen nur über Russland. Sie hatten keine Flagge, aber das ist eine sehr milde Strafe für so ernste Dinge.”