Betrugs-Skandal um Ballon d' Or: Jetzt ermittelt die Polizei
Skandal um den Ballon d’Or. Konkret geht es um die Wahl im Jahr 2021. Der Preis ging damals an Lionel Messi, der zu diesem Zeitpunkt für Paris St. Germain spielte. Danach hagelte es heftige Kritik. Nun steht der Vorwurf der Bestechung im Raum. Die Polizei ermittelt.
Lionel Messi hat 2021 zum siebenten Mal den Ballon d’Or gewonnen. Damals spielte der argentinische Superstar noch für Paris St. Germain. Messi erhielt 613 Stimmen. Das waren nur um 33 mehr als für Ex-Bayern-Stürmer Robert Lewandowski. Doch die Wahl hatte einen faden Beigeschmack. Viele Experten übten Kritik, zumal Lewandowski eine bärenstarke Saison spielte und mit 41 Toren sogar einen Bundesliga-Rekord aufstellte. Zumal sicherte sich der Pole die Meisterschaft und die Klub-WM.
Wie die französische Zeitung “Le Monde” berichtet, ermittelt nun die Polizei – und zwar gegen Paris St. Germain! So steht der Vorwurf der Bestechung im Raum. Der Hintergrund: PSG-Kommunikationschef Jean-Martial Ribes soll dem Chefredakteur von “France Football”, Pascal Ferre Geschenke angeboten haben. Die französische Fachzeitschrift richtet die Wahl aus, wobei insgesamt 100 Medienvertreter aus den laut FIFA-Weltrangliste 100 besten Ländern Journalisten aus aller Welt beteiligt sind. Jeder Journalist vergibt bei dieser Wahl Punkte.
Ex-Chefredakteur heute PSG-Pressesprecher
Offensichtlich gab es bereits 2020 zwischen Ribes und Ferre ersten Kontakt. Damals verfasste das Medium einen “kritischen Artikel” über PSG-Präsident Nasser Al Khelaïfi. Paris übte Druck aus, damit dieser Artikel gelöscht wird.
Im Gegenzug erhielt Ferre eine Einladung zu einem Champions-League-Spiel in Dortmund im Februar 2020, also noch während der Corona-Pandemie. Doch das war noch nicht alles: Ferre flog im März 2021 in der Business Class mit Qatar Airways – für 8986 Euro.
Messi sollte jedenfalls den den Ballon d’Or bekommen. Dafür wurden die Beziehungen weiterhin gepflegt. Zudem gibt es Mitteilungen von Ribres an Al Khelaïfi. Darin hieß es, dass es notwendig sei, “Lobby-Arbeit” zu leisten. Der ehemalige “France-Football”-Chef ist heute übrigens Pressesprecher von PSG.
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