Frankreichs Fußball-Liga unter Schock: Das Match Nizza – Marseille endet im Chaos
In der 75. Minute wurde das Spiel zunächst unter- später abgebrochen. Zunächst warfen Nizza-Fans Gegenstände auf das Spielfeld. Als Marseille-Spieler Dimitri Payet die Plastikflaschen zurückwarf, gerieten die wütenden Fans außer sich und stürmten auf das Spielfeld. Das Match mündete in Tumulten zwischen Fans und Spielern.
In Tumulten und Chaos endete Sonntagabend das das Erstliga-Duell in Frankreich von OGC Nizza mit Olympique Marseille. In der 75. Minute musste es zuerst unter- und dann abgebrochen werden. Wütende Zuschauer waren auf das Spielfeld im Allianz Riviera-Stadion in Nizza gestürmt, es kam zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Fans und Spielern beider Clubs. Am Ende wurde das Spiel mit 1:0 (0:0) gewertet.
Bereits seit Spielbeginn waren regelmäßig Gegenstände von den Tribünen auf das Spielfeld geworfen worden. Als in der 75. Minute Marseille-Spieler Dimitri Payet vor einem Eckschuss von einem Wurfgeschoss am Rücken getroffen wurde, sank er zunächst zu Boden. Dann warf er verärgert mit mehreren Plastikflaschen auf die Nizza-Fans zurück, andere Teamkollegen schlossen sich ihm an. Die empörten Nizza-Fans stürmten daraufhin aufs Spielfeld und gingen die gegnerischen Spieler an. Die Folgen waren Handgreiflichkeiten und Schubsereien zwischen Spielern und Clubverantwortlichen.
Marseille-Trainer mischte sich in das Getümmel und griff Nizza-Offizielle an
Marseille-Trainer Jorge Sampaoli war außer sich und musste von seinen eigenen Mitarbeitern zurückgehalten werden, um nicht auf die Nizza-Offiziellen loszugehen. Nizzas Präsident Jean-Pierre Rivere versuchte auf dem Rasen die Anhänger zu beruhigen. Nach dem Platzsturm unterbrach der Schiedsrichter die Partie und schickte bei Mannschaften in die Kabine. Wie es weitergehen sollte, war am späten Abend vorerst unklar gewesen.
Nizza-Präsident Jean-Pierre Riverre appellierte an die Zuschauer die Ruhe zu bewahren und das Team der Gastgeber kehrte auf das Spielfeld zurück. Die Gäste aus Marseille hingegen blieben in der Kabine und verließen dann das Stadion.
"Die Sicherheit unserer Spiel war nicht gewährleistet"
“Die Liga hat entschieden, dass das Spiel fortgesetzt werden sollte, aber wir haben uns dagegen entschieden, weil die Sicherheit unserer Spieler nicht gewährleistet war”, sagte Marseille-Präsident Pablo Longoria auf einer Pressekonferenz. “Was heute passiert ist, ist inakzeptabel. Wir müssen einen Präzedenzfall für den französischen Fußball schaffen, und deshalb haben wir beschlossen, nach Marseille zurückzukehren.”
Bei den Krawallen sollen sich der ehemalige Hertha-BSC-Spieler Matteo Guendouzi, der im Sommer von Arsenal nach Marseille gewechselt war, und sein Team-Kollege Luan Peres verletzt haben. Zum
Nizza-Präsident Revere machte unterdessen Marseilles Payet und seinen Mannschaftskollegen Alvaro Gonzalez für die Krawalle mitverantwortlich: “Wir können nicht leugnen, dass Wasserflaschen geworfen wurden. Der Auslöser für die Auseinandersetzungen war jedoch die Reaktion von zwei Marseille-Spielern”, sagte er. “Es ist bedauerlich, dass das Personal von Marseille auf dem Platz eingegriffen und unsere Spieler geschlagen hat.”
Zum Zeitpunkt des Spielabbruchs stand es 1:0 für Nizza. Gemäß Reglement der französischen Liga werden Mannschaften, die zu einem Spiel nicht antreten oder es nicht beenden, mit einer 0:3 Niederlage bestraft. Marseille dürfte gegen diese Entscheidung Protest einlegen.
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