Drei tote Pferde, 118 Festnahmen: Wirbel um beliebtes Pferderennen
Drei tote Pferde, zahlreiche Proteste und 118 Festnahmen. Das beliebte Pferderennen Grand National bei Liverpool sorgte am Samstag für riesigen Wirbel. Nun fordern Kritiker einschneidende Änderungen.
Am Samstag ging auf der Galopprennbahn Aintree bei Liverpool die 175. Ausgabe des beliebten Pferderennens Grand National über die Bühne. Doch die Veranstaltung wurde von heftigen Protesten und zahlreichen Festnahmen überschattet. Drei Pferde kamen ums Leben. Ein Pferd kam am Donnerstag ums Leben, eines am Samstag. Seit Jahren steht das berühmteste Hindernisrennen der Welt im Fokus von Tierschützern – so auch diesmal. Die Aktivisten lieferten sich eine heftige Außeinandersetzung mit der Polizei.
Doch die Polizei war vorbereitet, nachdem ein Reporter von “Mail on Sunday” sich unter die Aktivisten mischte und die Pläne verbreitete. So schafften es nur wenige Aktivisten über die Zäune auf den Kurs. Zwei Tierschützer versuchten sich, an den Hindernissen festzukleben. Wie “League Against Cruel Sports” berichtet, kamen in den vergangenen 23 Jahren 62 Pferde ums Leben. Dene Stansall von der Organisation Animal Aid betonte zudem: “Hindernisrennen müssen verboten werden, um zu verhindern, dass sich die brutalen Gräueltaten wiederholen, die wir in dieser Woche in Aintree gesehen haben.” Unschuldigen Rennpferde werde für die Unterhaltung und das Glücksspiel ihr Leben genommen.
Das sehen die Jockeys allerdings anders. Sie stellten sich klar gegen die Aktivisten. Sir Tony McCoy übte sogar scharfe Kritik: “Die suchen nur nach Aufmerksamkeit,” meinte der 20-fache Champion und ergänzt: “Die Pferde haben einen Zweck in ihrem Leben, wie wir alle. Leider passieren schlimme Dinge, wenn Leute zur Arbeit gehen.” British Racing ist jedenfalls bemüht, stetig an Verbesserungen der Sicherheitsbilanz des Sports zu arbeiten. Die Behörde arbeitet jeden Unfall auf.
Kritiker fordern Änderungen
Nach den Ereignissen am vergangenen Wochenende fordern Kritiker einscheidende Änderungen. Um die Sicherheit für die Tiere zu erhöhen, müsse das Feld deutlich reduziert werden und der Einsatz von Peitschen verboten werden, sagte Emma Slawinski von der Tierschutzorganisation RSPCA am Montag dem Sender BBC Radio 4. Dass viele Pferde an den Start gingen, führe zu Stürzen. Der Einsatz von Peitschen erhöhe ebenfalls das Risiko von Verletzungen, sagte Slawinski.
Der Trainer eines der gestorbenen Pferde machte die Aktivisten für den Tod von Hill Sixteen verantwortlich. Ihre Proteste direkt an der Strecke hätten die Tiere aufgeregt, sagte Sandy Thomson. Er betonte, bisherige Änderungen hätten bereits für deutlich mehr Sicherheit gesorgt. Zehntausende Zuschauer zeigten zudem, wie beliebt das Grand National sei, sagte Thomson bei BBC Radio 4.
Am Ende setzte sich Favorit Corach Rambler durch und triumphierte damit beim Grand National. Der neunjährige Hengst gewann mit Derek Fox im Sattel vor Vanillier unter Jockey Sean Flanagan. Mitfavorit Gaillard Du Mesnil belegte den dritten Platz.
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