Die Spatzen haben es schon länger von den Dächern gepfiffen. Seit Freitag ist es amtlich! Julian Nagelsmann ist neuer Bundestrainer. Der ehemalige Bayern-Trainer folgt damit auf Hansi Flick. Er soll die DFB-Elf bis zur Heim-EM 2024 betreuen. Doch die Verpflichtung von Nagelsmann löste gemischte Reaktionen aus. Philipp Lahm, Turnierdirektor der Europameisterschaft in Deutschland im kommenden Jahr übte scharfe Kritik. Seiner Meinung nach würde Nagelsmann zu viel Geld verdienen.

“Vier oder sechs Millionen Jahresgehalt für den Job des Bundestrainers – das ist zu viel! Diese Aufgabe sollte als Ehre empfunden werden,” meinte der ehemalige deutsche Nationalspieler im Interview mit der “Bild.”

Auch Spieler sollen künftig weniger verdienen

Dabei hat der neue DFB-Bundestrainer sogar finanzielle Abstriche für seine neue Aufgabe gemacht. Dennoch meinte Lahm weiter: “Der DFB ist zurzeit finanziell angeschlagen, und daher muss der Verband es aus meiner Sicht schaffen, dass das Gehalt eines Bundestrainers in Zukunft weiter deutlich nach unten geschraubt wird.” Nagelsmann bekommt demnach 400.000 Euro im Monat für seinen Job beim DFB. Somit verzichtete der talentierte Fußball-Trainer  – im Gegensatz zu seinem noch bis 2026 laufenden Vertrag bei den Bayern – auf viel Geld. Sein Engagement beim DFB ist vorerst bis nach der EM datiert.

Allerdings sollen nicht nur Trainer, sondern Spieler künftig weniger verdienen. So sollen auch die Titel-Prämien für die Nationalspieler deutlich nach unten geschraubt werden. Für einen EM-oder WM-Titel gab es für die Spieler jeweils 400.000 Euro. Die Verhandlungen für die bevorstehende Heim-Europameisterschaft stehen noch aus.

Länderspiele gegen USA und Mexiko als erster Prüfstein

Schon am 14. Oktober wird es für Nagelsmann ernst. Dann steht nämlich das Länderspiel gegen die USA auf dem Programm. Vier Tage später trifft das DFB-Team auf Mexiko. Am 21. November dann macht Deutschland für ein freundschaftliches Länderspiel gegen das ÖFB-Team in Wien Station. Eine personelle Entscheidung hat Nagelsmann schon getroffen. Ilkay Gündogan wird Kapitän der deutschen Nationalmannschaft bleiben.

Julian Nagelsmann soll mit dem DFB-Team die Wende schaffenAPA/dpa/Jörg Halisch

Nagelsmann erinnerte an die anstehende Europameisterschaft im eigenen Land. “Das ist etwas Besonderes – etwas, das alle paar Jahrzehnte mal vorkommt. Dieser Tatsache, ein großartiges Turnier in einem großartigen Land zu haben, ordne ich alles unter. Ich habe große Lust, diese Herausforderung anzunehmen.” Eine Fortsetzung des Engagements auch darüber hinaus wollte Nagelsmann nicht ausschließen. “Wenn wir im Sommer dasitzen und sagen: Es war sehr erfolgreich, es hat diese Punkte erfüllt: Erfolg, gewisse Freude, befruchtend für beide Seiten – dann ist von meiner Seite da auch nichts ausgeschlossen.”