Ex-DFB-Bundestrainer Löw packt aus: "Selbstzweifel" nach WM-Titel 2014
Joachim Löw hat in einem Podcast seine Zeit als Bundestrainer revue passieren lassen. Der Ex-DFB-Trainer räumte dabei Selbstzweifel nach dem WM-Titel 2014 ein und bedauerte zudem den späten Rücktritt. Spätestens nach der WM 2018 hätte er “den Weg frei machen” sollen.
Joachim Löw packt im Podcast „Spielmacher – Der EM Talk von Sebastian Hellmann und 360Media“ aus. Der ehemalige Bundestrainer ließ seine Zeit als Bundestrainer revue passieren und räumte dabei auch Fehler ein. Spätestens nach dem WM-Aus 2018 in Russland hätte er zurücktreten sollen. Damals schied die deutsche Nationalmannschaft in der Vorrunde aus.
“In dem Moment müsste man normalerweise den Weg frei machen, gerade wenn man auch so lange Trainer war wie ich. Und einem neuen Trainer die Möglichkeit zu geben, neue Impulse zu geben,” erklärte Löw im Pocast. Dieser soll am Donnerstag veröffentlicht werden.
Rücktritt hätte nach WM 2018 erfolgen müssen
Der Fußballlehrer erläuterte, was ihn letztlich zum Weitermachen bewogen hat. Nach einem Gespräch mit Oliver Bierhoff wollte man das Schiff “nochmals zum Laufen” bringen. Der Schwarzwäldler meinte weiter, dass es nur ein Turnier gewesen sei, in dem sie in allen Bereichen schlecht gewesen seien und die Erwartungen nicht erfüllt hätten. “Das wollten wir beim nächsten Turnier wiedergutmachen,” betonte Löw.
Das sei jedoch ein Fehler gewesen. “Im Nachhinein wäre es für mich wahrscheinlich auch besser oder richtig gewesen, 2018 zu sagen: Ok, es müssen wieder neue Kräfte ran.“
Selbstzweifel nach WM-Titel 2014
Löw machte schließlich bis zur EM-Endrunde 2021 weiter. Danach trat er von seinem Vertrag zurück, der eigentlich bis nach der WM 2022 gültig gewesen wäre. Diese Entscheidung verkündete der Ex-Austria-Trainer wenige Monate vor der Europameisterschaft. Damals schied die DFB-Elf im Achtelfinale gegen England aus. Dennoch erinnerte sich Löw auch an die erfolgreichen Zeiten.
Der Ex-DFB-Trainer sprach über den WM-Titel 2014 in Brasilien. Löw räumte ein, dass er bei dem Turnier Selbstzweifel bekommen hätte. Löw habe „irgendwie eine gewisse Leere gefühlt in mir, weil ich auf ein Ziel so lange hingearbeitet und es erreicht hatte“. Anschließend stellte er sich die Frage, was ihn noch antreibe, noch motiviere und wie er die Mannschaft verbessern könne. “Das hat in mir so ein bisschen auch in der Zeit zumindest gewisse Selbstzweifel ausgelöst. Die hatte ich vorher in acht Jahren nie,” verriet Löw.
Joachim Löw begann 2004 als Assistenz-Trainer von Jürgen Klinsmann beim DFB. Nach der Heim-WM 2006 wurde er zum Cheftrainer.
Kommentare