Experten sehen schwarz: Kein Österreicher mit Formel-1-Zukunft absehbar
Seit 13 Jahren gibt es in der Formel 1 keinen österreichischen Fahrer mehr. Wenn es nach Helmut Marko geht, wird sich das in naher Zukunft auch nicht ändern. Der Red-Bull-Konsulent sieht keinen Österreicher, der in der Königsklasse des Motorsports mitmischen könnte.
Österreich hat seit den Zeiten von Jochen Rindt und Niki Lauda eine lebendige Formel-1-Tradition kultiviert. Doch das gehört schon lange der Vergangenheit an. Bereits seit fast 13 Jahren wartet man hierzulande auf einen Fahrer in der Königsklasse des Motorsports. Wenn es nach Experten geht, wird das auch in Zukunft so bleiben. “Ich sehe keinen Österreicher, der in naher Zukunft in der Formel 1 erfolgreich sein könnte”, meint Helmut Marko.
Für den Red-Bull-Konsulenten ist klar, dass es derzeit keine ernsthaft in Frage kommenden Kandidaten aus Österreich gebe. Auch die Leistungen von Charlie Wurz (17), dem Sohn von Ex-Grand-Prix-Pilot Alexander Wurz, reichen für Marko nicht aus, um in das internationale Nachwuchsprogramm von Red Bull aufgenommen zu werden. Derzeit fährt Wurz in der Formel 3. Doch dort konnte er bislang nicht aufzeigen. In sechs Rennen kam er nicht über einen zehnten Platz hinaus.
Christian Klien war letzter österreichischer Fahrer
Thomas Preining pflichtet Helmut Marko bei. “Nein. Null,” meinte der DTM-Pilot. “Ich glaube, es hat schon sehr lange keinen gegeben, der eine realistische Chance gehabt hat”, betonte der Linzer, der aktuell DTM-Führender ist. “Aktuell gibt es sowieso keinen, und auch in der jüngeren Vergangenheit nicht. Ich kann mich nicht erinnern, dass seit dem letzten aktiven Fahrer ein Österreicher in die Nähe der Formel 1 gekommen ist.”
Als bisher letzter mit österreichischem Pass hatte der Vorarlberger Christian Klien im November 2010 in Abu Dhabi für HRT ein Formel-1-Auto in einem Rennen gesteuert. Seitdem hat man sich unter anderem bei Philipp Eng, Lucas Auer, Mirko Bortolotti oder Ferdinand Habsburg Hoffnungen gemacht. Teilweise absolvierten die Genannten auch Formel-1-Testfahrten. Doch der große Durchbruch blieb aus. “Du brauchst zwei sehr wichtige Sachen. Zum einen das fahrerische Können, das Talent. Das andere ist der finanzielle Background. Ob das Sponsoren sind oder ein Juniorprogramm, irgendeine Form von finanziellem Background braucht es”, erklärte Preining.
Einstieg von Porsche steigert Chancen nicht
Preining ist mit seinen 24 Jahren noch nicht zu alt für einen Formel-1-Einstieg. Bislang hat der DTM-Fahrer allerdings m für die Entscheidungsträger relevanteren Formelsport wenig vorzuweisen, seitdem er sich vor ein paar Jahren für ein Cockpit als Porsche-Werksfahrer entschieden hat. “Wenn mich wer anruft, würde ich nicht nein sagen. Aber es ist nichts geplant, es ist nichts im Gespräch”, sagte Preining, der auch nicht die notwendigen Punkte für die Superlizenz hätte. Diese ist für einen Formel-1-Start zwingend erforderlich.
Auch der Einstieg von Porsche hätte seiner Meinung nach seine Chancen auch nicht gesteigert. “Ich gehe davon aus, wenn ein neuer Hersteller in Formel 1 geht, setzen die eher auf erfahrene Piloten, die schon einige Jahre in der Formel 1 sind, und nicht auf einen Rookie, der aus einem komplett anderen Bereich kommt.” Für einen F1-Testeinsatz ist es für Preining aber noch nicht zu spät.
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